Paar sammelt Spenden

Biker aus Deutschland verunglücken im Himalaja schwer


09.11.2024 – 21:12 UhrLesedauer: 3 Min.

Rettungshubschrauber in Nepal: Dieser Helikopter brachte das Paar nach Kathmandu. (Quelle: Christian Brych/gofundme)

Ein deutsches Paar verunglückt in Asien schwer. Die medizinische Versorgung in Nepal gestaltet sich schwierig.

Ein deutsches Paar ist bei einer Motorradreise in Nepal schwer verunglückt und kämpft seitdem um die Rückkehr in die Heimat. Juliane und Christian Brych aus Bernburg wollten mit dem Motorrad bis zum Mount Everest und weiter nach Indonesien reisen, sahen sich jedoch nach einem Unfall in Nepal mit erheblichen gesundheitlichen und finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Das berichten die „Bild“ und die „Mitteldeutsche Zeitung“.

Das Paar startete seine Reise mit einer Honda Africa Twin Adventure Sports, einem Motorrad im Wert von rund 20.000 Euro, auf dem sie sich abwechselten. Christian Brych, der für die Weltreise ein Sabbatical von seinem Beruf als Gebietsleiter einer Kaffeefirma genommen hatte, plante mit seiner Frau eine rund 22.000 Kilometer lange Fahrt durch Europa und Asien. Doch die Tour endete abrupt am 26. Oktober, als sie auf einer Nebenstraße in Nepal verunglückten. Laut „Mitteldeutscher Zeitung“ hatte das Paar bereits auf seinem Weg durch Indien Schwierigkeiten mit Ersatzteilen und war auf einen minderwertigen Vorderreifen angewiesen, der möglicherweise zum Unfall beitrug.

Der Unfall ereignete sich auf dem Weg von Kathmandu in Richtung Tibet. Nachdem starke Regenfälle die geplante Route nach China unpassierbar gemacht hatten, entschied sich das Paar, in Nepal zu bleiben und eine alternative Strecke zu fahren. Nach etwa acht Stunden Fahrt rutschten sie von der Straße in einen Kanal. Juliane Brych erlitt einen komplizierten Bruch des linken Oberschenkels und innere Verletzungen. Seine Frau habe im kalten Wasser geschrien, erzählt Christian Brych der „Mitteldeutschen Zeitung“. Er selbst habe kaum noch Luft bekommen. Im Krankenhaus stellten die Ärzte später fest, dass Christian Brych nur knapp einer Querschnittslähmung entgangen war.

Ein Krankenwagen brachte Juliane Brych zunächst in ein kleines Krankenhaus in Manthali, einer Ortschaft in der Nähe des Unfallortes. Die Ausstattung dort war so dürftig, dass die Ärztinnen und Ärzte keine umfassende Behandlung anbieten konnten. Sie wurde ohne Narkose behandelt, was für sie und ihren Ehemann zu einer traumatischen Erfahrung wurde. „Es war die schlimmste Nacht meines Lebens“, zitiert die „Mitteldeutsche Zeitung“ Christian Brych. Die deutsche Botschaft organisierte schließlich einen Rettungsflug nach Kathmandu, wo Juliane notoperiert wurde und die Versorgung stabilisiert werden konnte.

Auch nach der Operation blieben die Herausforderungen für das Paar groß. Christian Brych durfte sich in Nepal nicht stationär behandeln lassen, da er die Pflege seiner Frau sicherstellen musste – eine übliche Praxis in nepalesischen Krankenhäusern, bei der Angehörige für die Versorgung mitverantwortlich sind. Der Versuch, mit einem Rettungsflug zurück nach Deutschland zu kommen, gestaltet sich laut „Bild“ und „Mitteldeutscher Zeitung“ schwierig und kostspielig. Die gesamten Behandlungskosten belaufen sich inzwischen auf über 20.000 Euro, wodurch das Paar in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten geraten ist.

Zudem haben die Brychs auch ihr Motorrad und wesentliche Ausrüstungsgegenstände verloren. Die Maschine erlitt Totalschaden und muss nach Deutschland zurücktransportiert werden, da die Zollbestimmungen in Nepal dies vorschreiben. Für den Transport werden zusätzliche 2.800 Euro fällig, die das Paar derzeit jedoch nicht aufbringen kann. Zudem wurden viele ihrer persönlichen Gegenstände durch Nässe und die Handhabung der nepalesischen Polizei beschädigt, darunter auch die gesamte elektronische Ausrüstung.

Um die hohen Kosten für die Behandlung und den Rücktransport zu decken, haben die Brychs eine Spendenaktion auf der Plattform „GoFundMe“ ins Leben gerufen. Laut dem Eintrag der beiden auf der Plattform ist die finanzielle Belastung durch den Unfall überwältigend, da ihre Versicherungen die meisten Kosten in Nepal nicht decken. 152 Spender hatten die beiden bis Samstagabend gefunden – 6.830 Euro sind zusammengekommen.

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