Das deutsche Projekt übertraf 39 andere Finalisten aus ganz Europa, darunter einen mystischen Garten in der Nähe von Lund, Schweden, eine vertikale Schule in Madrid, Spanien und eine schwimmende Universität in Berlin.

Der von den Architekten Gustav Düsing und Max Hacke entworfene Studienpavillon auf dem Campus der Technischen Universität Braunschweig wurde zum diesjährigen Gewinner gekürt EU-Preis für zeitgenössische Architektur.

Das von der Fundació Mies van der Rohe und der Europäischen Kommission vorgestellte deutsche Projekt wird für seinen innovativen Ansatz zur Nachhaltigkeit und für die Schaffung eines einladenden und interaktiven Raums für Studium, Zusammenarbeit und Gemeinschaftstreffen ausgezeichnet.

Düsing und Hacke, die 2015 ihr Studio gründeten und 2015 den Wettbewerb für das Studienzentrum gewannen, sind die jüngsten Preisträger des EUmies-Architekturpreises.

Der Preis wird dem Architektenduo am 14. Mai im Mies van der Rohe-Pavillon in Barcelona zusammen mit einem Scheck über 60.000 Euro überreicht.

Der Pavillon verfügt über ein offenes Raumkonzept, das durch eine flexible Gestaltung verschiedene studentische Aktivitäten ermöglicht, was die Stiftung als „Gegenmodell zu Räumen der hierarchischen Wissensvermittlung“ bezeichnet.

Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist die Fähigkeit der Hybridstruktur, zerlegt und wieder zusammengebaut zu werden. Im Sinne des „Future Material Depot“-Prinzips können einzelne Komponenten wiederverwendet werden und leisten so einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

Das Gebäude wird „für seine Fähigkeit, die Zwänge und Vorstellungen der Nachhaltigkeit herauszufordern“ geehrt und dafür, dass es „eine klare architektonische Idee aufgegriffen, sie hinterfragt und an ihre Grenzen gebracht hat“.

Neben dem siegreichen Studienpavillon gewann die Gabriel García Márquez-Bibliothek in Barcelona den Emerging Architecture Prize.

Seit seiner Eröffnung im vergangenen Herbst wurde das vom Madrider Architekturbüro SUMA Arquitectura entworfene fünfstöckige Massivholzgebäude von den Nutzern vor Ort sehr geschätzt und von der International Federation of Library Associations and Institutions mit dem Titel „Beste öffentliche Bibliothek der Welt 2023“ ausgezeichnet.

SUMA erkannte die Bedrohung, die die Online-Welt für die traditionelle Idee einer Bibliothek als Raum für gemeinschaftliches Engagement darstellt, und wollte diesem Effekt mit seinem Design entgegenwirken.

Die Lesebereiche im Erdgeschoss öffnen sich zur Straße hin, während die Räume des „Ideenforums“, die zur Wahrung der Privatsphäre abgetrennt werden können, strategisch platziert sind, um das Engagement lokaler Organisationen oder Vereine zu fördern.

Im Untergeschoss sind Tagungs- und Theaterräume sowie ein lokaler Radiosender untergebracht. Sinnesräume befinden sich auf der Kinderebene im ersten Stock, und oben im lichtdurchfluteten Atrium befinden sich Räume für Erwachsene, darunter Multimedia- und „Konzentrations“-Räume, Terrassen und Wintergärten.

Die Preisverleihung findet am 14. Mai 2024 im Mies van der Rohe-Pavillon in Barcelona statt und markiert den Beginn der Barcelona Architecture Weeks.

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