„Verbrechen gegen das historische Erbe“
Mega-Diebstahl auf Mallorca: Deutsche festgenommen
18.11.2024 – 11:28 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Deutsche fällt mit zwei Taschen voller Münzen am Flughafen von Mallorca auf. Dann wird ihre Wohnung durchsucht: Die Ermittler staunen.
Die spanische Zeitung „Ultima Hora“ spricht von einem der größten Beutezüge der vergangenen Jahre. Hinter ihm soll eine harmlos wirkende, deutsche Rentnerin stecken, die eine Wohnung auf Mallorca hat – und offenbar kostbare Schätze von immensem Wert hortete, um sie ins Ausland zu schmuggeln.
Die 60-Jährige wurde bereits im Oktober am Flughafen von Mallorca erwischt. Aber erst jetzt offenbaren sich dem Bericht der Zeitung zufolge nach und nach die Dimensionen der von ihr betriebenen Plünderungen.
Es geht demnach um 1.500 römische und arabische Münzen, Glaswaren, Schwerter, Amphoren und viele weitere antike Gegenstände. Einige der gestohlenen Kulturgüter sollen etwa 3.000 Jahre alt sein. Ihr Wert wird als unermesslich beschrieben.
Woher die Frau all diese Güter hat, ist noch unklar. Den aktuellen Ermittlungen zufolge wurden sie vermutlich an mehreren Orten der Insel zusammengetragen. Einige sollen aus dem Meer gefischt worden sein, andere wurden offenbar an Land entdeckt. Laut „Guardia Civil“ gehören alle Fundstücke zum spanischen historischen Erbe.
Anfang November informierte die Polizei zum ersten Mal über den Fall, nachdem die Frau mit zwei Taschen voller Münzen ertappt worden war. Es wird angenommen, dass sie die Schätze nach Deutschland bringen wollte, um sie dort zu Geld zu machen. Doch am Flughafen fiel die Frau auf, seither wird ermittelt. Beamte erschienen bei der 60-Jährigen zur Razzia.
Mittlerweile arbeiten mehrere Behörden an dem Fall, wie das „Mallorca Magazin“ berichtet. Neben der Guardia Civil sei auch die Naturschutzbehörde der Insel involviert. Die 60-Jährige sei wegen „Verbrechen gegen das historische Erbe“ angeklagt. Die Polizei fragt sich, ob die mutmaßliche Kunsträuberin allein gehandelt hat oder möglicherweise zu einem größeren Netzwerk gehört.
Im Falle einer Verurteilung drohen der Frau mehrere Jahre Haft. Sollten die antiken Gegenstände beschädigt worden sein, können Gerichte auch verlangen, dass sie für die Restaurierung aufkommt. Die von der Frau zusammengeklaubten Schätze sollen künftig im Museum von Mallorca gezeigt werden.