Deutsches Ehepaar festgenommen
Aus „Horrorhaus“ gerettet: Kinder staunen über das Gras im Garten
Aktualisiert am 30.04.2025 – 15:30 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Kinder wurden von der Polizei befreit, nachdem eine Nachbarin Alarm geschlagen hatte. Sie hatten das völlig vermüllte Haus seit Corona nicht verlassen dürfen und mussten stets Masken tragen.
In der nordspanischen Stadt Oviedo hat die Polizei drei Kinder befreit. Ihre Eltern hatten sie seit Beginn der Corona-Pandemie im Haus der Familie eingesperrt. Die Beamten nahmen das deutsche Ehepaar fest und brachten die Kinder in ein Heim, sagte eine Polizeisprecherin. Der Polizeibeamte Francisco Javier Lozano nannte das Zuhause der Familie „Horrorhaus“, berichtete die Zeitung „La Nueva España“.
Nach Angaben spanischer Medien war das Haus am Stadtrand verwahrlost und mit Müll übersät. Eine aufmerksame Nachbarin hatte bemerkt, dass dort Kinder lebten, die nie zur Schule gingen, und informierte daraufhin die Behörden. Warum die Eltern ihre Kinder isolierten, blieb zunächst unklar.
Die drei Geschwister – achtjährige Zwillinge und ein zehnjähriger Junge – hatten seit Dezember 2021 ihr Zuhause nicht mehr verlassen dürfen. Laut Berichten durften sie nicht einmal in den Garten gehen und mussten in Gitterbetten schlafen. Sie hatten keinen Kontakt zur Außenwelt und besuchten keine Schule. Zudem zwangen die Eltern sie dazu, Windeln und Mundnasenmasken zu tragen.
Als Rettungskräfte die Kinder erstmals ins Freie führten, staunten diese über das Gras im Garten. Ein Ermittler schilderte der Zeitung „La Nueva España“: „Sobald wir sie herausgeholt hatten, begannen alle drei tief durchzuatmen, als wären sie noch nie an der frischen Luft gewesen.“
Der Einsatz erfolgte während eines massiven Stromausfalls in Spanien. Die Eltern verlangten von den Polizisten zunächst das Tragen von Masken. Die Mutter besitzt neben der deutschen auch eine US-Staatsangehörigkeit, erklärte die Polizei weiter. Der Herkunftsort der Familie in Deutschland ist bislang unbekannt.