Im bevölkerungsreicheren Bundesland Sachsen scheint die Christlich Demokratische Union (CDU) die extreme Rechte vorerst knapp abgewehrt zu haben. Einer Umfrage nach der Wahl zufolge liegt sie mit rund 31 Prozent der Stimmen auf Platz eins, dicht gefolgt von der AfD.

Eine neue linkspopulistische Partei, das Sahra Wagenknecht-Bündnis (BSW), dürfte ersten Prognosen zufolge in beiden Bundesländern den dritten Platz belegen.

Der Zuwachs an Parteien an den Extremen des politischen Spektrums dürfte als weiterer Schlag für die ohnehin schwache Dreierkoalitionsregierung des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz angesehen werden.

Die drei Koalitionsparteien – Scholz‘ Mitte-Links-Partei SPD, die Grünen und die finanzkonservative Freie Demokratische Partei FDP – erlitten ersten Prognosen zufolge Verluste. In Thüringen scheinen sowohl die Grünen als auch die FDP aus dem Landtag ausgeschieden zu sein, da sie den ersten Prognosen zufolge die für einen Sitzgewinn erforderliche Fünf-Prozent-Hürde nicht erreichten.

Trotz des starken Abschneidens der AfD ist es unwahrscheinlich, dass die Partei tatsächlich die Regierungsmacht übernimmt. | Sean Gallup/Getty Images

Trotz des starken Ergebnisses der AfD ist es unwahrscheinlich, dass sie tatsächlich die Regierungsmacht übernehmen wird. Alle anderen Parteien, die in die Landesparlamente einziehen könnten, haben sich geweigert, in Koalitionen mit der AfD zu regieren.

Die linkspopulistische BSW unter Führung von Sahra Wagenknecht, einem ehemaligen Mitglied der ostdeutschen Kommunistischen Partei, verbindet traditionell rechte Positionen zu Einwanderung und anderen sozialen Fragen mit einer traditionell linken Wirtschafts- und Sozialpolitik. Angesichts der zersplitterten politischen Landschaft in beiden Staaten ist es wahrscheinlich, dass die BSW bei der Bildung von Koalitionen eine Königsmacherrolle spielen wird. in den Landtagen der beiden ostdeutschen Länder.

Dieser Zuwachs an Unterstützung für die AfD erfolgt trotz der Tatsache, dass die mit der Überwachung verfassungsfeindlicher Gruppen beauftragten Verfassungsschutzbehörden in Thüringen und Sachsen die lokalen Zweigstellen der Partei als extremistische Organisationen einstufen, deren Ziel es sei, die deutsche Demokratie zu untergraben.

In Thüringen wird die Partei von Björn Höcke geführt, der als einer der extremsten Politiker der Partei gilt und von einem deutschen Gericht bereits zweimal wegen des bewussten Einsatzes nationalsozialistischer Rhetorik schuldig gesprochen wurde.

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