Konkurrenz zu Neobanken
Die Postbank will ein gebührenfreies Konto einführen
04.12.2024 – 14:31 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Postbank will die Digitalisierung vorantreiben. Darum soll es demnächst ein Online-Konto ohne Kontoführungsgebühren geben. Weitere Neuerungen sind geplant.
Die Postbank plant, im kommenden Jahr ein kostenloses digitales Konto einzuführen. Es werde neue und differenziertere Kontomodelle geben, „und es wäre naheliegend, wenn der günstigste dieser modularen Bausteine gebührenfrei wäre“, sagte Dominik Hennen, zuständig für das breite Privatkundengeschäft bei der Deutschen Bank und Postbank, dem „Handelsblatt“. Hennen hofft durch diesen Schritt, „viele Neukunden“ zu gewinnen.
Zuletzt hatte es demnach 2016 ein kostenfreies Konto bei der Postbank gegeben. Voraussetzung damals war ein Geldeingang von 1.000 Euro pro Monat. Das neue Kontomodell soll sich laut Hennen „an die Neobanken“ anlehnen. Neobanken wie Revolut und N26 verfügen in der Regel nicht über ein Filialnetz, sondern arbeiten über Apps und ihre Internetauftritte.
Die Digitalisierung soll auch in anderen Bereichen ausgeweitet werden. Bis Mitte 2026 sollen 230 der 550 Postbank-Filialen schließen. „Bis Ende des Jahres werden wir davon 78 Standorte geschlossen haben“, sagte Hennen.
Auf der anderen Seite führt die Bank einen Service ein, mit dem Kundinnen und Kunden kostenfrei bis zu knapp 1.000 Euro an der Supermarktkasse abheben oder einzahlen können.
Durch mehr digitale Angebote will die Bank das Privatkundengeschäft profitabler gestalten. Gleichzeitig fallen Jobs weg. „Etwa 20 Prozent der Zentralbereichsstellen werden wegfallen, ein großer Teil davon in meinem Bereich“, sagte Hennen weiter.
Die Deutsche Bank hatte im vergangenen Juni mitgeteilt, dass sie Filialschließungen bei der Postbank teilweise durch regionale Beratungscenter auffangen will. Telefonisch oder per Videoschalte sollen sich Privatkunden dort künftig auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten von Filialen sowie an Samstagen zu finanziellen Fragen informieren können.
„Wir wollen den Marktauftritt der Postbank für unsere Kunden deutlich verändern, weg von einem doch eher filialbasierten Modell hin zu einem Modell, wo letztlich der Kunde entscheiden kann, über welche Kanäle er gerne bedient werden will“, sagte der Leiter der Privatkundenbank Deutschland der Deutschen Bank, Lars Stoy damals.