Die deutsche Autoindustrie steht vor einem Mega-Umbruch: Ex-VW-Chef Herbert Diess prophezeit das Ende der Kleinwagenproduktion. Unsere Autobauer sollten sich stattdessen auf eine andere Stärke besinnen.

Deutschland – kein Land für Kleinwagen? Ex-VW-Chef Herbert Diess sieht deren Zukunft düster. Auf einem Kongress in München zog er ein klares Fazit: Kleinwagen lassen sich hierzulande nicht mehr wirtschaftlich produzieren.

„Deutschland steht für Premium“, sagte Diess. „Einen Kleinwagen kann man in Deutschland nicht profitabel herstellen.“ Als Beleg nannte er Ford: Der US-Autobauer stellte 2023 die Produktion seines Erfolgsmodells Fiesta in Köln ein. „Obwohl er im effektivsten Werk der Welt hergestellt wurde.“

Diess‘ Empfehlung: Deutschland muss sich auf Premiummodelle konzentrieren. Die hohen Produktionskosten zwingen dazu.

Diess sieht in der Elektromobilität nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance. Er schlägt vor, die Akkus der E-Autos als Zwischenspeicher für überschüssigen Solar- und Windstrom zu nutzen. Doch dafür müssten die Netzentgelte neu geregelt werden. Bislang fallen sie doppelt an: beim Laden und beim Rückspeisen ins Netz. Das summiert sich auf 14 Cent pro Kilowattstunde – zu viel, um das sogenannte bidirektionale Laden attraktiv zu machen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Diess zufolge Unterstützung zugesagt. Ziel ist es, mobile Speicher wie stationäre zu behandeln und nur einmal mit Netzentgelten zu belasten. So könnte die Elektromobilität einen zusätzlichen Schub erhalten.

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