Vor dem Hip-Hopper lag am Freitagabend in Nürnberg eine schwere Aufgabe. Doch Peter Fox lieferte – bis sein Konzert ein jähes Ende fand.

Die Vorzeichen hätten nicht ungünstiger sein können: Um kurz nach 21 Uhr am Freitagabend tritt Peter Fox im Nürnberger Stadionpark auf die Bühne. Rund eine dreiviertel Stunde lang hat der Berliner seine Fans nach der Vorband warten lassen. Die Menge hat sich die Zeit damit vertrieben, über diverse Liveticker und Streams auf dem Handy das EM-Viertelfinale zu verfolgen.

Als Peter Fox dann loslegt, weiß schon jeder im Publikum, dass Spanien im Halbfinale steht und die deutsche Elf die EM ab jetzt nur noch vom Fernseher aus verfolgt. Eigentlich nur eine Nebensache – die Menge kam schließlich nicht zum Fußballschauen zusammen. Auf die Stimmung schlägt das Ergebnis bei den meisten trotzdem.

So ist die Frage des Abends: Gelingt es Peter Fox, das Ergebnis vergessen zu machen? Der Hip-Hopper geht die Aufgabe mit Humor an. „Let’s Go Nürnberg, so sehen Sieger aus“, brüllt er der Menge im ausverkauften Stadionpark zur Begrüßung zu und startet mit seinem neuesten Song „Toast“.

Das Publikum jubelt ihm gleich zu – wenn zunächst auch nur verhalten, zumindest verglichen mit dem Rest des Abends. Auch der Musiker selbst würde wohl gerne eine andere Mannschaft im Halbfinale sehen. „Ich mach’s kurz, es ist scheiße, dass Deutschland raus ist“, sagt Peter Fox nach einem der ersten Lieder.

Doch tatsächlich gelingt ihm das Kunststück, seine Fans das EM-Aus vergessen zu lassen. Als er mit „Augenbling“ einen Klassiker seiner Band Seeed performt, gibt es vor der Bühne kein Halten mehr. Die Fans grölen fröhlich mit – was auch Peter Fox nicht entgeht. „Jetzt steht es schon 2:2“, sagt er.

Im Laufe des Abends folgen auch noch ein paar ruhigere Klänge. Bei „Hale-Bopp“ – einem weiteren Seeed-Klassiker – sitzt Peter Fox sogar kurzzeitig vor einem Flügel. Nach einer Stunde auf der Bühne erklärt sich Peter Fox angelehnt an seinen Song „Toscana Fanboys“ sogar zum „Nürnberg Fanboy“.

Kein Wunder: Die Menge im Stadionpark ist ihm gewogen. Nach „Zukunft Pink“ möchte sie gar nicht mehr aufhören mitzusingen. Mit „unglaublich“ quittiert Peter Fox das und geht – um nur wenige Sekunden später für die Zugabe zurück auf die Bühne zukommen. „Stadtaffe“ und „Alles Neu“ bringen die Fans sofort wieder auf Temperatur.

Letztlich findet das Konzert dann aber doch ein jähes Ende. Peter Fox verabschiedet sich mit „Haus am See“ – aber wohl in einer kürzeren Fassung als gewollt. „Meister Comisario von Nürnberg ist ’no joke‘. Der kommt und zieht den Stecker persönlich, habe ich gehört“, entschuldigt er sich fast schon beim Publikum für die Lärmschutzauflagen. Doch die Polizei kann zu Hause bleiben – um 22.33 Uhr ist (fast) pünktlich Schluss.

Share.
Exit mobile version