Mitarbeiter verlieren Job

Frankfurter Filiale von Depot-Schließungen betroffen

25.11.2024 – 11:01 UhrLesedauer: 2 Min.

Ausverkauf in einer Depot-Filiale (Archivbild): Rund 50 Mitarbeiter sollen durch die geplanten Schließungen ihre Jobs verlieren. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON)

Depot will bis Jahresende mindestens 27 Filialen schließen, rund 50 Mitarbeiter sind betroffen. Auch eine Filiale in Frankfurt wird nun dichtgemacht.

Von der Insolvenz des Deko-Händlers Depot ist auch eine Filiale in Frankfurt betroffen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll der Laden im Skyline Plaza zu den mindestens 27 Filialen gehören, die bis Jahresende deutschlandweit geschlossen werden. Ob auch die große Filiale auf der Kaiserstraße unweit der Hauptwache dichtmacht, ist derzeit unklar.

Bislang hat Depot bereits 17 seiner Geschäfte geschlossen. Das Filialnetz schrumpft damit auf 285 Läden. „Läden, mit denen wir kein Geld verdienen, werden wir konsequent schließen“, sagt Christian Gries, Geschäftsführer des Einzelhandelsunternehmens.

Die meisten von den Schließungen betroffenen Mitarbeiter sollen in andere Filialen versetzt werden. Etwa 50 der zuletzt noch insgesamt 3.350 Beschäftigten verlieren mit der geplanten Schließung der 27 Filialen demnach ihren Job. In der Unternehmenszentrale im unterfränkischen Niedernberg sei die Zahl der Mitarbeiter seit Anfang des Jahres von rund 650 auf 500 verringert worden, heißt es.

Depot ist eine Tochter der Gries Deco Company (GDC). Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit hatte das Unternehmen im Juli Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Ziel ist es nach Firmenangaben, bis spätestens Mitte 2025 wieder in den Regelbetrieb übergehen zu können.

Laut Gries hatte Depot während und nach der Corona-Zeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen. „Die Lager waren voll, aber die Ware konnte nicht abfließen, weil die Läden geschlossen waren. Deshalb haben wir Probleme bekommen beim Umsatz.“ Weil Lieferketten nicht funktioniert hätten, sei Weihnachtsware erst im Januar gekommen.

Die Rahmenbedingungen haben sich für Händler laut Gries verändert. Rohstoffpreise, Nebenkosten, Containerraten und Mieten seien stark gestiegen. Die Frachtkosten hätten sich innerhalb eines halben Jahres verzehnfacht. So sei es kaum möglich, das bisherige Geschäftsmodell rentabel zu betreiben. Gries räumt jedoch auch Fehler ein. Man habe nicht nur unnötige Überbestände in den Lagern aufgebaut. „Wir haben zu spät gemerkt, dass viele Kunden unter der hohen Inflation ein verändertes Kaufverhalten an den Tag legen.“

Depot und andere Einzelhändler verloren auch Marktanteile an stark expandierende Non-Food-Discounter wie Action. Weitere Konkurrenz gibt es durch Portale wie den chinesischen Online-Marktplatz-Temu. Gries beklagt dadurch Wettbewerbsnachteile für europäische Händler. „Wir halten die Standards ein und haben eigene Abteilungen für Qualitätssicherung und Lieferkettengesetz. Wenn wir einen Tisch verkaufen, müssen wir nachweisen, in welcher Region der Baum geschlagen wurde.“

Auch im Ausland Schließungen

Was will Gries künftig anders machen? „Wir müssen besser werden, uns mit einem überraschenden Produkt- und Preismix abheben und wieder mehr Erlebnisshopping bieten.“ Fortsetzen möchte man das „Rooms“-Konzept, bei dem kleine Depot-Shops in größere Flächen anderer Händler integriert sind. Knapp 150 davon in Rewe-, Toom- und Edeka-Märkten bleiben bestehen. Andere, wie unter anderem bei Kaufland, wurden geschlossen.

Nach eigenen Angaben erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 390 Millionen Euro. Aktuelle Zahlen zu Gewinn oder Verlust nannte Gries nicht. Auch im deutschsprachigen Ausland betreibt Depot Geschäfte. In Österreich verringerte sich das Filialnetz, ebenfalls im Zuge einer Insolvenz, in diesem Jahr von 49 auf 29 Filialen. In der Schweiz sind es 34.

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