Der Präsident der Region Hannover fordert ein Schulfach in der Grundschule, dass Demokratie lehrt. Nun hat sich die Kultusministerin dazu geäußert.

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg findet es unnötig, Demokratie als Grundschulfach zu etablieren. In einem Interview mit der „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ), betonte sie, dass es wichtig sei, Demokratie früh zu vermitteln. Sie wies aber auch darauf hin, dass dies bereits passiere. „Dafür braucht es kein eigenes Schulfach.“

Es gebe sogar Fortbildungsangebote dazu, wie man Demokratie in einer Kita leben kann, sagte sie zu der Zeitung. „Da können die Kinder dann beispielsweise über Brokkoli oder Möhren zum Mittag abstimmen.“

Regionspräsident fordert Demokratie als Pflichtfach

Steffen Krach hatte Anfang Februar gefordert, Demokratie ab der ersten Klasse als Pflichtfach einzuführen. Der Präsident der Region Hannover sagte damals zur „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ), dass Kinder schon so früh wie möglich für Demokratie begeistert werden sollten.

Kindern müsse bereits im Grundschulalter Wissen über die NS-Vergangenheit in Deutschland beigebracht werden, statt erst in den weiterführenden Schulen. „Wer in Klasse eins bis drei Gedichte auswendig lernen kann, kann sich auch mit dem politischen System in Deutschland befassen“, so Krach zur „HAZ“.

„Demokratiebildung ist Aufgabe der Schulgemeinschaft“

An Schulen in Niedersachsen gilt seit 2021 der Erlass zu Stärkung der Demokratiebildung. „Demokratiebildung ist eine Aufgabe der gesamten Schulgemeinschaft. Sie muss auf allen Ebenen gestärkt und weiterentwickelt werden“, heißt es darin.

Dafür spielten nicht nur sämtliche Unterrichtsfächer und Lernbereiche eine wichtige Rolle. Auch durch Gremienarbeit, Schulkultur, Schulorganisation sowie die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern, durch Klassenräte und Schülerversammlungen solle die Demokratiebildung gestärkt werden.

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