Tod mit 84

„Geistiger Kopf der Opposition“: DDR-Menschenrechtler gestorben

Aktualisiert am 30.03.2025 – 09:52 UhrLesedauer: 1 Min.

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Gerd Poppe: Nun ist er verstorben. (Quelle: imago stock&people/imago)

Er prägte die DDR-Opposition wie kaum ein anderer. Später saß er für die Grünen im Bundestag. Nun ist Gerd Poppe tot.

Der DDR-Bürgerrechtler Gerd Poppe ist tot. Er starb am Samstagabend im Alter von 84 Jahren.

Poppe engagierte sich seit 1968 gegen das SED-Regime. Der evangelische Pfarrer Stephan Bickhardt, der sich gemeinsam mit Poppe für die Bürgerrechte einsetzte, nannte ihn einmal den „geistigen Kopf der DDR-Opposition“.

Nach der friedlichen Revolution war Poppe kurzzeitig Minister ohne Geschäftsbereich der DDR und von März bis Oktober stellvertretender parlamentarischer Fraktionsführer der Volkskammerfraktion von Bündnis 90.

Nach der Wiedervereinigung und der Fusion mit den Grünen saß er von 1990 bis 1998 im Bundestag und war außenpolitischer Sprecher der Fraktion. Später wurde er Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe. Zudem war er Mitglied des Vorstandes der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. 1995 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.

Die Grünenpolitikerin Katrin Göring-Eckardt würdigte Poppe als „wunderbaren, klugen und immer freundlichen Kämpfer für die Freiheit. Seine Entschlossenheit hat angesteckt, nicht weil er ein großer Anführer war, sondern ein überzeugender Diskutant“. Auch ihre Parteikollegin Renate Künast nannte ihn einen „Kämpfer für die Freiheit“.

Die Bundesstiftung Aufarbeitung schreibt derweil auf X: „Gerd Poppe gehörte zu jener kleinen Gruppe von Frauen und Männern, die seit den 1970er Jahren in der DDR beharrlich gegen die kommunistische Diktatur aufbegehrten – mit Worten, mit Haltung, mit persönlichem Risiko.“

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