Verschiedene Frauen haben bei Facebook über unangenehme Erfahrungen beim Dating mit Nikko D. berichtet. Jetzt will er viel Geld von ihnen.
Das Leben muss die Hölle für Nikko D. sein – zumindest stellt es der 32-Jährige so dar. In einer Verleumdungsklage schildert der Mann aus Chicago sein Elend ausführlich: Er sei erniedrigenden Bemerkungen ausgesetzt, sein Ruf sei ruiniert. Er leide unter emotionalem Stress. Er habe Angstzustände und müsse Verdienstausfälle hinnehmen, seit Frauen in einer speziellen Facebook-Gruppe über ihn hergezogen hätten.
Als Wiedergutmachung für all dies fordert der Mann nun 75 Millionen Dollar, umgerechnet 68 Millionen Euro. Bezahlen sollen 27 namentlich genannte und eine Gruppe von noch nicht identifizierten Frauen, ein Mann, rund 20 verschiedene Teile des Facebook-Konzerns Meta sowie weitere Unternehmen, darunter eine Spendenwebseite.
Dutzende Frauen zogen über D. her
Die Facebook-Gruppe, von der sich Nikko D. so gemein behandelt fühlt, heißt „Are We Dating the Same Guy?“ (auf Deutsch: „Daten wir denselben Typen?“). Unter diesem Namen gibt es eine Reihe von Facebook-Gruppen, in einer davon tauschen sich Frauen aus der Region Chicago aus.
Ein Beitrag in der Gruppe widmete sich der Klage zufolge im November 2023 Nikko D., er enthielt auch ein Bild von ihm. Unter dem Post erschienen nach und nach immer mehr Kommentare. In einigen sei er als „sehr anhänglich“ bezeichnet worden, hieß es. In anderen sei ihm vorgeworfen, Frauen aus dem Weg zu gehen und sich totzustellen, sobald er einmal mit ihnen geschlafen hatte.
Anwalt: „Wollen weitere Opfer verhindern“
Außerdem wurde behauptet, dass in der Gruppe schon früher einmal Bilder von ihm geteilt worden waren, um vor ihm zu warnen. Zudem beschimpfe er Frauen, wenn diese nicht mit ihm schlafen wollten. Mindestens eine Frau nannte D. „Psycho“.
Doch stimmen die Behauptungen der Frauen? D. bestreitet dies: Es handele sich um Lügen, die ungeprüft verbreitet worden seien. „Unser Klient ist ein Opfer“, zitierte der Sender CBS einen Anwalt von ihm, „und wir wollen verhindern, dass es in Zukunft weitere Opfer gibt.“
Für den 11. März ist die erste Anhörung in dem Fall geplant.