Auch innerhalb der SPD gibt es Vorbehalte. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sebastian Fiedler, kritisierte die Abhängigkeit von einem US-Unternehmen: „Wir dürfen uns hier nicht erlauben, bei einer Schlüsseltechnologie weiter abhängig von den Vereinigten Staaten zu sein.“
Polizeigewerkschaften sprachen sich aber wie auch die CSU für die Verwendung der Palantir-Software bei Bundespolizei und BKA aus. „Wir dürfen uns angesichts der aktuellen Bedrohungslage keine Verzögerungen leisten“, sagte der Bundesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Dirk Peglow, dem „Handelsblatt“. „Die Entwicklung einer eigenen, vergleichbaren Analysesoftware würde Jahre in Anspruch nehmen – Zeit, die wir nicht haben.“
Die Bedenken richten sich nicht nur gegen die Verwendung von Palantir, sondern auch gegen dessen Macher: Peter Thiel, 57. Der aus Deutschland stammende Palantir-Mitgründer gilt als rechtskonservativ und ist Unterstützer von US-Präsident Donald Trump. Längst setzt er auf US-Vizepräsident JD Vance, den er bei seinem Aufstieg kräftig unterstützt hat.
Der Investor war Mitgründer des Finanzdienstleisters Paypal und war zeitweise im Verwaltungsrat der Facebook-Mutter Meta. Fritz Espenlaub, Macher des Podcasts, „Die Peter Thiel Story“, ist überzeugt: Dem Milliardär geht es um die Überwindung der Demokratie. Auch SPD-Politiker Fiedler hält es für ein Problem, dass Thiel den Verwaltungsrat bei Palantir leitet. Der Tech-Milliardär sei „ein Demokratiefeind von besonders bedrohlichem Kaliber“, so Fiedler.