Zverev nach bitterer Niederlage

„Das wird ein bisschen mehr wehtun“


16.11.2024 – 21:21 UhrLesedauer: 2 Min.

Nachdenklich: Alexander Zverev im Match gegen Taylor Fritz. (Quelle: IMAGO/imago-images-bilder)

Deutschlands bester Tennisspieler kassiert zum Jahresabschluss eine weitere Niederlage gegen seinen Angstgegner. Danach wird er deutlich.

Schlurfend und mit hängendem Kopf zog Alexander Zverev nach dem verlorenen Tennis-Krimi beim Saisonfinale von dannen. Sein kompliziertes Tennis-Jahr schließt der Weltranglisten-Zweite ohne das erhoffte Happy End und ohne den ersehnten Turniersieg in Turin ab. Mit verschränkten Armen nahm der Hamburger nach dem spannenden und hart umkämpften 3:6, 6:3, 6:7 (3:7) gegen den amerikanischen US-Open-Finalisten Taylor Fritz Stellung. Und wurde deutlich: „Dies wird vielleicht ein bisschen mehr wehtun“, sagte der 27-Jährige.

Für Zverev war es die vierte Niederlage in Serie gegen Fritz. Zuvor gab es für den Hamburger 2024 schon Niederlagen im Wimbledon-Achtelfinale, im Viertelfinale der US Open und beim Laver Cup in Berlin. Er habe nun am Samstag das Gefühl gehabt, dass sein Niveau höher war als das des Weltranglisten-Fünften aus Kalifornien. „Bis zu den wichtigen Momenten. Da habe ich es dann irgendwie vergeigt.“

2018 und 2021 hatte Zverev bei den ATP Finals noch triumphiert. Nun verpasste er sein drittes Finale beim prestigeträchtigen und mit mehr als 15 Millionen US-Dollar dotierten Jahresendturnier der besten acht Profis des Jahres.

Dabei sah in der Gruppenphase alles noch so vielversprechend aus: Mit seinen überzeugenden Auftritten mitsamt einem Erfolg über den spanischen French-Open- und Wimbledon-Champion Carlos Alcaraz hatte er am Ende einer Saison mit Höhen und Tiefen Hoffnungen auf einen Coup geweckt. Doch wie in Wimbledon, bei den US Open und beim Laver Cup beendete einmal mehr Fritz Zverevs Hoffnung bei einem bedeutenden Turnier.

„Gestern habe ich mich sehr energiegeladen und irgendwie voller Energie gefühlt. Ich war wie ein hüpfender Ball, den ich bewegen konnte und ich konnte laufen, egal wie lange. Heute habe ich mich leerer gefühlt, vor allem am Anfang“, schilderte Zverev einen Tag nach dem „Highlight“ gegen Alcaraz. „Es war einer dieser Tage, an denen alles seine Zeit braucht, um in Gang zu kommen. Alles ist ein bisschen anstrengender.“

Seine Saison schließt der French-Open-Finalist erneut ohne den ersehnten ersten Grand-Slam-Titel ab. Zwei Masters-1000-Turniere hat er gewonnen – in Rom und direkt vor den ATP Finals in Paris-Bercy. Zudem wurde er in diesem Jahr wieder die Nummer zwei der Welt und steht damit so weit oben wie noch nie zuvor am Jahresende. Immerhin: Als Zverev tröstend auf den Weltranglistenplatz angesprochen wurde, huschte ein kurzes Lächeln über sein Gesicht.

„Ich habe einige fantastische Matches gespielt“, bilanzierte er. Es sei die erste Saison nach seiner schweren Fußverletzung gewesen, in der er wieder auf höchstem Niveau um Titel spielen konnte, bekräftigte Zverev. Seine Niederlagen würden ihm aber in Erinnerung bleiben. „Ich werde alles tun, um im nächsten Jahr in den gleichen Momenten und in der gleichen Position zu sein. Ich werde alles tun, was ich kann, um zu gewinnen“, kündigte er an.

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