Abseits der europäischen Topligen ereignet sich das knappste Meisterschaftsrennen Europas. Am Wochenende kommt es auf Island zum ultimativen Showdown.

Ob bei Siege, Remis und Unentschieden: In allen diesen Parametern liegen Víkingur Reykjavík und Breidablik Kópavogur vor dem letzten Spieltag der ersten isländischen Liga gleichauf. Und ausgerechnet am letzten Spieltag treffen die beiden mit Abstand besten Teams des Landes aufeinander. Mehr Spannung geht kaum.

Das Vikingsvöllur-Stadion platzt entsprechend aus allen Nähten. Die Arena im südlichen Teil der isländischen Hauptstadt – übersetzt heißt sie übrigens „Wikingerfeld“ – fasst nur knapp 1.500 Zuschauer. Es gibt eine überdachte Tribüne, die allerdings nicht einmal die komplette Längsseite des Platzes abdeckt. Der Rest der Fans muss stehen.

Islands staatlicher Rundfunk Ríkisútvarpið berichtet, dass der Klub überlegt, zusätzliche Behelfstribünen zu installieren, damit noch mehr Zuschauer dem entscheidenden Spiel um die Meisterschaft beiwohnen können.

Von denen dürften auch einige aus dem nur gut einen Kilometer entfernten Kópavogur anreisen. Allerdings müsste das Team aus der südwestlich an Reykjavík angrenzenden 38.000-Einwohner-Stadt gewinnen, um noch an Víkingur vorbeizuziehen.

Denn: Breidablik hat ein um neun Treffer schlechteres Torverhältnis (60:31 im Vergleich zu 68:30) als der amtierende Double-Gewinner aus der Hauptstadt. Beim finalen Showdown wäre also ein Sieg vonnöten, um noch an Víkingur vorbeizuziehen und zum dann erst zweiten Mal in der Saison ganz oben in der Tabelle der isländischen Liga Besta deild zu stehen.

Obwohl Reykjavík dort an 21 der bisherigen 22 Spieltage thronte, war das Rennen um die Meisterschaft bisher extrem eng. Beide Teams liefern sich seit Monaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Wobei Víkingur dabei zuletzt durchaus Glück hatte: Am vergangenen Wochenende verwandelte das Team von Trainer Arnar Gunnlaugsson, der in seiner aktiven Zeit unter anderem in der Premier League und beim 1. FC Nürnberg spielte, einen 0:2-Rückstand bei ÍA Akranes noch in einen 4:3-Sieg. „Das war das Verrückteste, was ich je erlebt habe“, sagte Matchwinner Danijel Djuric nach seinem Siegtor in der dritten Minute der Nachspielzeit.

Ob sein Team auf dem Weg zum möglichen achten Meistertitel gegen Hauptkonkurrent Kópavogur erneut so viel Glück benötigt, wird sich am Sonntagabend zeigen.

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