Weißer Hautkrebs ist meist heilbar, wenn er frühzeitig behandelt wird. Wir erklären, wie Sie Vorstufen und Symptome erkennen, und wie die Therapie abläuft.

Hautkrebs ist eine Erkrankung, bei der Hautzellen zu wuchern beginnen und zu einem bösartigen Tumor heranwachsen. Es gibt verschiedene Hautkrebsarten. Je nachdem, welcher Art von Hautzelle der Tumor entspringt, unterscheidet man zwischen schwarzem und weißem Hautkrebs. Schwarzer Hautkrebs – das sogenannte Melanom – geht aus den Melanozyten hervor. Das sind Zellen, die Pigmente bilden.

Weißer Hautkrebs ist ein Sammelbegriff für Tumoren, die aus anderen Arten von Hautzellen entstehen. Die Tumoren sind nicht weiß, aber anders als Melanome meist nicht pigmentiert und somit heller. Zwei Unterarten des weißen Hautkrebses sind Basalzellkarzinome (Basaliome) und Plattenepithelkarzinome (Spinaliome oder Stachelzellkrebs).

Basalzellkarzinome gehen aus den Basalzellen der Haut hervor. Aus diesen Zellen besteht die unterste Schicht der Epidermis, also der Oberhaut.

Plattenepithelkarzinome entwickeln sich aus sogenannten Keratinozyten in der Stachelzellschicht. Das ist die Hautschicht, welche über der Basalzellschicht liegt. Keratinozyten ist der Fachbegriff für Zellen, die die schützende Hornsubstanz Keratin bilden.

Beide Arten von weißem Hautkrebs bilden nur selten Tochtergeschwulste (Metastasen). Sie können aber in tieferliegendes Gewebe hineinwuchern und dort beispielsweise Knochen und Knorpelgewebe zerstören. Beim Plattenepithelkarzinom ist diese Gefahr etwas größer. Es ist aggressiver als das relativ langsam wachsende Basalzellkarzinom.

Nicht immer beginnt weißer Hautkrebs mit Vorstufen: Beim Basalzellkarzinom gibt es keine Vorstufen. Ein Plattenepithelkarzinom kann ebenfalls ohne Vorstufe auf zuvor gesunder Haut auftreten. Meist geht es jedoch aus geschädigter Haut hervor, etwa aus Narben, Hautgeschwüren oder bestimmten Hautkrankheiten.

Die häufigste Vorstufe von weißem Hautkrebs ist die aktinische Keratose: Mehr als die Hälfte aller Plattenepithelkarzinome entwickeln sich aus dieser Hauterkrankung. Zu erkennen ist sie an rauen Hautstellen, die

  • rötlich, mitunter auch bräunlich oder gelblich sein können,
  • manchmal schuppen und
  • später verkrusten.

In der Regel tritt die aktinische Keratose an Körperstellen in Erscheinung, die oft der Sonne ausgesetzt sind, also Gesicht, (unbehaarter) Kopfhaut, Ohren und Armen. Häufig sind mehrere Körperteile betroffen.

  • Vorstufe von Hautkrebs: Aktinische Keratose immer behandeln lassen

Die Erkrankung kommt – vor allem bei älteren Menschen – recht häufig vor und führt oft nicht zu Hautkrebs. Ob und wann eine aktinische Keratose zu Hautkrebs fortschreitet, lässt sich im Vorhinein nicht sicher sagen. Daher raten Hautärztinnen und Hautärzte meist dazu, die betroffenen Hautbereiche zu entfernen oder mit bestimmten Salben zu behandeln, um zu verhindern, dass dort Hautkrebs entsteht.

Andere Vorstufen von weißem Hautkrebs

Neben der aktinischen Keratose gibt es noch andere Vorstufen von weißem Hautkrebs. Beispielsweise entwickeln sich Plattenepithelkarzinome mitunter auch aus einer Hautveränderung namens Morbus Bowen: Zu viel Sonnenlicht, chemische Reize und/oder bestimmte Viren schädigen die Haut und es bildet sich ein mehrere Zentimeter großer, hellbrauner bis rötlicher, schuppender Fleck, oft an der Hand oder am Rumpf.

Eine weitere mögliche Vorstufe ist die sogenannte bowenoide Papulose: Infolge einer Hautinfektion mit humanen Papillomviren (HPV) treten mehrere wenige Millimeter große, rotbraune Knötchen im Genitalbereich auf.

Ebenfalls durch humane Papillomviren ausgelöst wird die sogenannte Erythroplasie Queyrat, eine weitere mögliche Vorstufe von weißem Hautkrebs. Dabei entwickelt sich im Bereich der Mundschleimhaut oder der Eichel beziehungsweise der Vulva ein meist mehrere Zentimeter großer geröteter Fleck.

Weißer Hautkrebs ist meist nicht auf den ersten Blick als solcher zu erkennen. Er führt zwar zu deutlich sichtbaren Symptomen – genauer gesagt, zu einem Symptom: An der betroffenen Stelle verändert sich die Haut und es entsteht ein Tumor. Weiße Hautumoren können aber sehr unterschiedlich aussehen.

Für Laien ist es oft schwierig zu erkennen, ob es sich bei einer Hautveränderung um weißen Hautkrebs handelt, und wenn ja, um welche Form. Plattenepithelkarzinome können in vielfältigen Erscheinungsformen vorkommen – und das gilt auch für Basalzellkarzinome.

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