Nicht immer harmlos
Warum knabbern manche Katzen gerne an Plastik?
04.06.2025 – 15:37 UhrLesedauer: 2 Min.
Einige Katzen fühlen sich oft von Plastik magisch angezogen – und knabbern daran. Doch nicht immer sind Ursachen und Folgen harmlos.
Plastiktüten, Verpackungsfolien oder Gummi – für viele Katzen scheinen diese Gegenstände eine unwiderstehliche Anziehungskraft zu haben. Einige Samtpfoten knabbern und kauen mit Inbrunst auf Gegenständen aus Plastik oder anderen Materialien herum.
Nicht immer steckt hinter dem Verhalten ein Tick oder eine Verhaltensstörung. Trotzdem sollten Besitzer vorsichtig sein – denn das Verschlucken von Plastik und anderen Kunststoffen kann für Katzen ernsthafte Folgen haben.
Doch warum kauen Katzen überhaupt auf Plastik herum? Das kann harmlose Gründe haben. Vielleicht war dort Essen eingepackt, was der Stubentiger noch immer riecht – oder die raschelnde Plastiktüte animiert zum Spielen.
Allerdings ist dieses Verhalten nicht immer harmlos. Das sogenannte Pica-Syndrom ist eine Verhaltensstörung, bei der Katzen unverdauliche Materialien wie Plastik, Stoff oder Papier fressen. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt, aber mehrere Faktoren können eine Rolle spielen.
So neigen bestimmte Katzenrassen – wie etwa die Siamkatze – eher dazu, das Pica-Syndrom zu entwickeln. Bei einer zu frühen Trennung von der Mutter können Katzen Ersatzhandlungen entwickeln, wie das Kauen auf nicht essbaren Gegenständen. Auch ein Mangel an Beschäftigung oder Veränderungen im Umfeld können Stress verursachen, der sich in ungewöhnlichem Fressverhalten äußert.
Neben dem Pica-Syndrom gibt es aber auch weitere Gründe, warum Katzen Plastik fressen könnten:
Es ist wichtig, das Verhalten der Katze genau zu beobachten und bei Auffälligkeiten einen Tierarzt zu konsultieren. Das Verschlucken von Plastik kann für Katzen lebensbedrohlich sein. Anzeichen für gesundheitliche Probleme sind unter anderem:
Bei solchen Symptomen sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden.
Die naheliegende Lösung gegen das Problem ist an sich einfach: Entfernen Sie Plastiktüten, Verpackungen und andere Kunststoffgegenstände aus der Reichweite der Katze. Das beseitigt dann zwar zunächst das Symptom – packt das Problem aber nicht an der Wurzel.
Finden Sie – etwa mithilfe Ihres Tierarztes – heraus, was das zugrundeliegende Problem sein könnte. Ist es Langeweile? Regelmäßige, fest eingeplante Spieleinheiten können ihr entgegenwirken. Ist es eine Mangelernährung? Lassen Sie die Ernährung Ihrer Katze von einem Tierarzt überprüfen, um Nährstoffmängel auszuschließen.
Beobachten Sie Ihre Katze und schauen, ob sich die Problematik verbessert. Sollte das nicht der Fall sein, wenden Sie sich erneut an Ihren Tierarzt. Bei einer Verhaltensstörung kann auch ein Tierpsychologe helfen.