Schwarz-rote Koalition
Ministerposten zu verteilen: Das sind die heißesten Kandidaten
26.04.2025 – 23:23 UhrLesedauer: 3 Min.
Kommende Woche wollen Union und SPD bekannt geben, welche Personen sie für die Ministerposten vorschlagen. Einige Namen werden bereits gehandelt.
Der schwarz-rote Koalitionsvertrag steht, noch müssen die Parteigremien und Mitglieder von CDU und SPD formal zustimmen, was aber wahrscheinlich sein dürfte. Doch während die politischen Positionen auf 144 Seiten bereits veröffentlicht wurden, machen Union und SPD um die Ministerposten noch ein Geheimnis. Fest steht derzeit nur, dass der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz Bundeskanzler werden soll.
Am Montag will Merz die Ministerinnen und Minister der CDU vorstellen, wie Generalsekretär Carsten Linnemann der „Süddeutschen Zeitung“ sagte. Gleichzeitig dazu will auch CSU-Chef Markus Söder seine Kandidaten bekanntgeben, und zwar zunächst in einer Sitzung des CSU-Vorstands und der -Bundestagsabgeordneten, wie die Deutsche Presse-Agentur aus seinem Umfeld erfuhr. Die SPD will zunächst das Ergebnis des Mitgliederentscheids abwarten, offizielle Stellungnahmen werden gegen Ende der Woche erwartet.
„Das ist wie ein Finale einer Fußball-Weltmeisterschaft, da entscheidet der Trainer, wer auf dem Platz steht“, formulierte es Linnemann in der ARD, der selbst schon für einen Ministerposten abgewunken hat. Für die Überlegungen und Gespräche der Parteivorsitzenden gilt höchste Vertraulichkeit. Am Ende werde es „ganz sicherlich auch Überraschungen geben“, sagte vor einigen Tagen Unions-Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU), der selbst für einen der Top-Posten gehandelt wird.
Für diese Ämter gibt es bereits mögliche Kandidaten:
Der Merz-Vertraute Thorsten Frei könnte als rechte Hand des Kanzlers in die Schaltstelle der Regierung einziehen. Kanzleramts-Erfahrung hätte aber auch der ehemalige Staatsminister Hendrik Hoppenstedt.
Dieser Posten gilt als wichtigster neben dem des Kanzlers. Deswegen könnte SPD-Chef Lars Klingbeil, der neue starke Mann der Sozialdemokraten, nach ihm greifen und Vizekanzler werden. Alles andere wäre eine große Überraschung.
Wenn einer sicher sein kann, dass er sein Amt behält, dann Verteidigungsminister Boris Pistorius. Der 65-Jährige, der alle Beliebtheits-Ranglisten anführt, gilt als gesetzt.
Gehandelt wird die ehemalige CDU-Abgeordnete und Staatssekretärin Katherina Reiche, die aktuell in der Energiebranche arbeitet. Sie wäre die erste Ostdeutsche im Amt. Genannt wird auch CDU-Energieexperte Andreas Jung.
Im Gespräch als erster CDU-Außenminister seit fast 60 Jahren ist der Fachpolitiker Johann Wadephul aus Schleswig-Holstein. Spekuliert wird auch über den früheren NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet.
Der bisherige Arbeitsminister Hubertus Heil hat schlechte Karten, weil auch Klingbeil und Pistorius aus Niedersachsen sind. Abgelöst werden könnte er von der früheren Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.
Hier gilt CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt als wahrscheinlichster Kandidat. Damit würde der wichtigste Mann von Parteichef Markus Söder in Berlin wieder an den Kabinettstisch wechseln.
Klare Favoriten gibt es nicht. Vom CDU-Arbeitnehmerflügel ins Spiel gebracht wurde der erfahrene NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann. Auch genannt wird der Fachpolitiker Tino Sorge aus Sachsen-Anhalt.
Es kursiert der Name von NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach. Spekuliert wird auch, dass CDU-Ministerpräsident Reiner Haseloff aus Sachsen-Anhalt wechseln könnte.
Neben Pistorius könnte auch Entwicklungsministerin Svenja Schulze ihren Posten behalten. Wenn die viel kritisierte SPD-Chefin Saskia Esken ins Kabinett wechseln möchte, könnte das aber auch ein Posten für sie sein.