„EA Sports FC 25“ steht in den Startlöchern. Wir konnten die Simulation bereits spielen und ausgiebig testen.
Für die einen sehen Spiele der Reihe immer gleich aus, für die anderen fühlt sich der Veröffentlichungstermin wie Weihnachten und Ostern zugleich ein: Die „EA Sports FC“-Reihe geht in die nächste Runde. Im Volksmund ist noch immer von „Fifa“ die Rede. Doch bereits zum zweiten Mal gehen Entwickler und Publisher Electronic Arts (EA) und der Weltverband des Fußballs getrennte Wege. Das jährliche Update erscheint aber auch dieses Jahr im September. t-online hat es für Sie getestet.
Die Story schreiben Spieler bei „EA Sports FC“ bekanntlich selbst. Je nach Spielmodus kann das jedoch gänzlich anders aussehen. Vorbei sind etwa die Zeiten des Straßenfußballs: Der Spielmodus „Volta“ wurde gestrichen. Doch auch weiterhin gibt es Fünf-gegen-fünf-Partien – im neuen Modus „Rush“. Die Partien finden aber nun wieder im Stadion statt.
„Rush“ steht dabei nicht allein, sondern kann in „Football Ultimate Team“ (FUT) und „Pro Clubs“ gespielt werden. Ersteres ist das Zugpferd der Reihe. In FUT bauen sich Spieler eine Mannschaft aus Profis zusammen, die sie sich entweder erspielen oder aus Paketen kaufen können. Diese Pakete sind neben den Spielerverkäufen der größte Einnahmepunkt für Entwickler EA. Allein 1,7 Milliarden US-Dollar (etwa 1,5 Milliarden Euro) Gewinn erwirtschaftete der Konzern zwischen dem 1. Oktober und dem 31. Dezember 2023 mit Mikrotransaktionen – ein Großteil davon gekaufte FUT-Pakete.
Das Problem: Die Pakete garantieren einem nicht die Messis, Mbappés oder Musialas. Wer also Pech hat, steckt viel Geld in das Videospiel, ohne dafür belohnt zu werden. Deswegen steht EA schon lange in der Kritik. Mit Belgien hatte bereits ein Land reagiert und die Pakete verboten. Diese seien mit Glücksspiel gleichzusetzen, so die Behörden. Hierzulande verdient EA jedoch weiterhin Geld, mit den Hoffnungen der Spieler auf Weltklasseathleten. Immerhin: Wegen der Pakete ist das Spiel mittlerweile ab zwölf und nicht mehr ab null Jahren freigegeben.
Neben (FUT) kann der neue Modus „Rush“ auch in „Pro Clubs“ gespielt werden. Bei dem Online-Modus steuert jeder Spieler jeweils einen virtuellen Kicker. Bis zu 22 Spieler können folglich an solchen Partien teilnehmen. Alternativ können nun Fünf-gegen-fünf-Partien in dem Modus gespielt werden.
Im Karrieremodus dürfen Spieler weiterhin als Trainer ihr gewünschtes Team steuern. Wer lieber ein Profileben durchleben will, kann auch einen einzelnen Athleten erstellen und lenken. Erstmals dabei sind nun fünf Ligen der Frauen, darunter auch die deutsche Frauen-Bundesliga. Aus diesen Ligen können Sie sich bedienen:
- Deutschland: Bundesliga, Google Pixel Frauen-Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga
- England: Premier League, EFL Championship, EFL League One, EFL League Two, Barclays Women’s Super League
- Spanien: La Liga EA Sports, Liga F
- Frankreich: Ligue 1 McDonald’s, Arkema Première Ligue
- Italien: Serie A Enilive
- USA: Major League Soccer, NWSL
- sowie die ersten Herrenligen in Österreich, der Schweiz, Schottland, Portugal, der Türkei, Belgien, Dänemark, der Niederlande, Argentinien, Saudi-Arabien, Südkorea, China, Australien, Rumänien, Polen, Irland, Schweden, Norwegen und Indien.
Weitere Modi sind etwa der Anstoß, bei dem einfach Teams ausgewählt werden, mit denen man an einem Gerät Partien absolvieren kann. Alleine oder zu zweit geht das auch online im Spielmodus Saison oder Koop-Saison.
Wie so oft liegt bei der jährlich erscheinenden „EA Sports FC“-Reihe der Teufel im Detail, denn im Großen und Ganzen hat sich grafisch nicht viel getan. Neu ist allerdings, dass Raytracing Einzug in die Spieleserie erhalten hat. Diese Methode, mit der Schatten, Spiegelungen und Beleuchtungen nahezu wie im echten Leben aussehen, fällt während des Spielens aber kaum auf.
Auf dem virtuellen Rasen sieht das Spiel gewohnt gut aus. Auch die Stadien, ob reale oder fiktive, können sich sehen lassen. Während die meisten Spieler optisch ihren echten Pendants wie aus dem Gesicht geschnitten aussehen, bleibt dagegen die Mimik der Kicker ein Manko. Diese sieht man etwa beim Torjubel. Hier bewegen sich die Gesichter der Spieler leider immer noch wie die von Robotern. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Auch das Publikum lässt grafisch zu wünschen übrig. Während es von der Soundkulisse her überzeugt, sehen die Fans bei näherer Betrachtung fade und austauschbar aus.
Apropos Sound: Erstmals seit 2011 gibt es in der Reihe wieder neue Kommentatoren. Frank Buschmann und Wolf Fuss (beide Sky) sind Geschichte. Zu hören sind nun Florian „Schmiso“ Schmidt-Sommerfeld (Sky) und Jan Platte (Dazn). Von der Seitenlinie berichtet weiterhin Esther Sedlaczek.