Hohe Sonnenaktivität
2025 beginnt mit Polarlichtern – das sollten Sie wissen
02.01.2025 – 09:40 UhrLesedauer: 2 Min.
Polarlichter sind am ersten Tag des neuen Jahres über weite Teile Deutschlands zu sehen gewesen. Das Himmelsphänomen könnte das restliche Jahr anhalten.
Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen: In vielen Teilen des Landes strahlte der Himmel am ersten Abend des Jahres in bunten Farben. Der amerikanische Atmosphärendienst NOAA hatte für den Neujahrstag einen geomagnetischen Sturm der zweithöchsten Stufe G4 gemeldet. Weil die Sonnenaktivität nach wie vor auf dem Höchststand ist, gehen Astronomen von weiteren Polarlichtern 2025 aus.
Das Lichtspiel am Himmel wird von energiereichen Sonnenwindpartikeln ausgelöst, wenn sie bei Eruptionen auf der Sonnenoberfläche mit hohen Geschwindigkeiten ins Weltall geschleudert werden und dann auf das Erdmagnetfeld treffen. In den vergangenen Monaten hatte es in Deutschland immer wieder Sichtungen von Nordlichtern gegeben.
Was dabei aufgefallen ist: Manchmal schimmerten die Nordlichter nicht grün, sondern eher rot. Woher kommt das? Rainer Kresken ist Ingenieur bei der Raumfahrtagentur Esa und Leiter der Sternwarte Starkenburg in Heppenheim. Im Gespräch mit t-online sagte er: „Grüne Polarlichter werden meist durch Sauerstoff in einer Höhe von 80 bis 150 Kilometern erzeugt.“
In einer Höhe zwischen 150 und 600 Kilometern entstünden durch Stickstoffatome rote oder auch blaue Farben. „Da wir in Deutschland recht weit weg von den Polarregionen sind, sind bei uns nur die Polarlichter in den höheren Schichten der Atmosphäre zu erkennen“, so Kresken.
Ausbrüche auf der Sonne sorgen aber nicht nur für Polarlichter, sondern können auch gefährliche Auswirkungen auf die irdische Infrastruktur haben – zum Beispiel auf Internet und Strom. Im Februar 2022 stürzten 38 Starlink-Satelliten infolge eines Sonnensturms ab, im März 1989 kam es infolge einer Sonneneruption zu einem großräumigen Stromausfall in Kanada.
Beim Carrington-Ereignis im Jahr 1859, der bislang stärksten beobachteten Eruption auf der Sonne, brach das gerade neu installierte Telegraphen-Netz in Nordamerika und Nordeuropa zusammen. Bei einem Superflare kann die Sonne zehn- bis hunderttausendmal mehr Energie ausstoßen als beim Carrington-Ereignis.