Göttliche Redewendung

Morgenstund hat Gold im Mund: Das ist die Bedeutung

„Morgendstund hat Gold im Mund“ ist eine Redewendung, die Langschläfern oft zu hören bekommen. Doch was ist die Bedeutung dahinter? Wir klären auf.

23.11.2024 – 04:00 Uhr|Lesedauer: 3 Min.

Wie oft lagen Sie als Teenager im Bett und haben von Ihren Eltern den unsäglichen Spruch an den Kopf geworfen bekommen, dass Morgenstund Gold im Mund hat? Auch wenn Ihnen klar war, dass die Eltern Sie zum frühen Aufstehen animieren wollten, war Ihnen die Bedeutung womöglich gar nicht bewusst. Schauen wir uns an, woher die Weisheit kommt.

Aurora galt im alten Rom als Göttin der Morgenröte. (Quelle: knaufb@alice.de via imago-images/imago)

Ähnlich wie „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ hat auch auch die deutsche Redewendung „Morgenstund hat Gold im Mund“ eine klare Botschaft: Wer früh aufsteht und sich ans Tageswerk macht, der wird belohnt – sei es mit einem fetten Leckerbissen oder dem wertvollen Goldstück, mit dem Sie sich Gewünschtes leisten können. Im übertragenen Sinne bedeutet es aber auch: Wer früh am Tag arbeitet, kommt also angeblich besser voran, ist produktiver und erfolgreicher.

Je nachdem wen Sie fragen, ist nicht ganz klar, wann die Morgenstunde überhaupt beginnt. In manchen Fällen ist ein Start ab, in anderen Fällen sogar ein Start vor sechs Uhr morgens gemeint. Früh aufzustehen und sich an die Arbeit zu machen, soll einige Vorteile haben, darunter:

„Morgenstund hat Gold im Mund“ ist eine einfachere Variante des etwas längeren lateinischen Spruches: „Aurora habet aurum in ore“. Der heißt in seiner Übersetzung, „die Morgenröte trägt Gold im Mund und im Haar“. Aurora ist hierbei die Göttin der Morgenröte, die im alten Rom genau mit solchen goldenen Attributen dargestellt wurde.

In Zusammenhang mit ihr sollte allerdings noch ein weiterer Lehrsatz von Interesse sein. Darin heißt es wiederum: „Aurora musis amica“ – die Morgenstunde ist die Freundin der Musen. Kombinieren Sie beide Lehrsätze, kommen Sie dem Kern der Redewendungen am nächsten: Frühaufstehern würde die Arbeit also leichter fallen, sie sind kreativer und werden besser für ihre Mühen entlohnt.

Mittlerweile ist selbst der Wissenschaft klar, dass der Wahrheitsgehalt von „Morgenstund hat Gold im Mund“ etwas hinkt, zumindest für manche Menschen. Denn nicht jeder ist in den frühen Morgenstunden am produktivsten. Nicht umsonst werden Menschen gerne in Eulen und Lerchen eingeteilt – die einen blühen nachts erst so richtig auf, die anderen sind die angepriesenen Frühaufsteher. Welcher dieser Typen Sie sind, liegt nicht wirklich in Ihrer Macht.

Die Bedeutung hinter „Morgenstund hat Gold in Mund“, also zu früher Tageszeit die Arbeit besonders gut und erfolgreich zu bewältigen, trifft auf manche sicherlich zu, aber keineswegs auf alle Menschen. Besonders gut bezahlt werden Sie für „Morgenarbeit“ übrigens auch nicht. Hier sind die Nachtzuschläge lukrativer.

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