„Das geht auf keine Kuhhaut“. Kennen Sie den Begriff und wissen nicht so recht, was er bedeutet? Wir verraten es Ihnen, wo die Redewendung herkommt.
Das Sprichwort „Das geht auf keine Kuhhaut“ hört man oft, wenn jemand von dreistem oder übermäßigem Verhalten spricht, das alle Vorstellungen sprengt. Aber was haben eigentliche Kühe damit zu tun und wieso geht unglaubliches Verhalten auf keine Kuhhaut? Wir haben uns angeschaut, wie es zu dieser Redewendung kam.
Die Redewendung geht auf das Mittelalter zurück, als man glaubte, der Teufel würde Sünden und Verfehlungen auf Pergament notieren, das häufig aus Tierhaut hergestellt wurde. In der Vorstellung schienen die begangenen Sünden einer Person dann so umfangreich, dass sie nicht einmal auf eine große Kuhhaut passten – ein Bild für besonders große Maßlosigkeit.
So entstand der Ausdruck „Das geht auf keine Kuhhaut“, der bis heute im übertragenen Sinne für Ungeheuerliches oder völlig Übertriebenes verwendet wird.
Auch wenn die Redewendung aus alter Zeit stammt, ist sie bis heute Teil des deutschen Sprachgebrauchs. Oft hört man sie im Alltag, wenn es um Verhalten geht, das wirklich nicht zu rechtfertigen ist oder das Ausmaß des Normalen weit übersteigt – etwa bei endlosem Meckern, extremen Übertreibungen oder rücksichtslosem Handeln. Der Begriff ist immer noch passend, wenn man eine bildhafte Sprache nutzt, um solche Taten auf den Punkt zu bringen.
Im Mittelalter nutzte man Tierhäute wie Kuh- und Schafleder, um wichtige Dokumente zu erstellen, denn echtes Pergament war teuer und kostbar. Als Bild hat sich die Kuhhaut dabei besonders gut für Sprichwörter angeboten, weil sie im Vergleich zu anderen Materialien groß war.
Doch selbst diese große Fläche reichte angeblich nicht aus, um die Sünden mancher Personen zu dokumentieren – was natürlich eine rhetorische Übertreibung war, um die moralischen Maßstäbe deutlich zu machen.
Sprichwörter wie „Das geht auf keine Kuhhaut“ zeigen, wie sich alte Redewendungen lebendig halten, weil sie starke Bilder verwenden, die bis heute verständlich sind. So kann der Ausdruck nicht nur auf maßloses Verhalten verweisen, sondern uns auch daran erinnern, dass einige Sprüche tatsächlich uraltes Wissen und Werte mitbringen – ein Stück Kulturgeschichte, das auch heute noch passt.