Um die Pflege-Finanzen zu sichern, berät die Bundesregierung über eine Anhebung des Beitrags auf 3,55 Prozent. Wie viel weniger Netto Sie dann hätten.

Die Aussichten sind nicht gut für die soziale Pflegeversicherung: Angesichts steigender Kosten wird erwartet, dass sie dieses und nächstes Jahr rote Zahlen schreibt. Um Druck herauszunehmen, berät die Ampelkoalition derzeit über steigende Pflegebeiträge. Nun ist erstmals eine konkrete Zahl durchgesickert.

Wie „Table.Briefings“ und „Politico“ unter Berufung auf Koalitionskreise berichten, sei eine mögliche Anhebung um 0,15 Prozentpunkte auf dann 3,55 Prozent in der Diskussion. Dieser Beitrag gilt für Pflegeversicherte mit einem Kind. Der Arbeitgeber übernimmt die Hälfte. Nur in Sachsen greift eine Ausnahme: Dort übernehmen Arbeitgeber lediglich 1,2 Prozent.

Es wäre nach der bereits angekündigten Erhöhung des Zusatzbeitrags der Krankenkassen die zweite Anhebung bei den Sozialbeiträgen im kommenden Jahr. Doch was genau würde eine Beitragssteigerung um 0,15 Prozentpunkte in Euro bedeuten? Wir haben es für Sie ausgerechnet.

Wie sich Ihr Nettoeinkommen verändert, wenn die Beitragsbelastung 2025 auf insgesamt 3,55 Prozent steigt, zeigt die folgende Tabelle:

Für einen Durchschnittsverdiener, der 2024 nach vorläufigen Berechnungen 3.780 Euro brutto im Monat erhält, würde das einen jährlichen Verlust von gut 34 Euro bedeuten. Wichtig zu wissen: Sozialversicherungsbeiträge zahlen Sie immer nur bis zu einer bestimmten Höhe Ihres Einkommens. Das nennt sich Beitragsbemessungsgrenze. In der Pflegeversicherung liegt diese 2024 bei 5.175 Euro im Monat. Bis zu einem Verdienst von 2.000 Euro im Monat gelten Sie als Midijobber und profitieren von Rabatten auf die Sozialversicherungsbeiträge.

Ob die Anhebung des Pflegebeitrags wirklich so kommt, ist noch nicht ausgemacht. Rein rechnerisch entspricht das sich abzeichnende Defizit der Pflegekasse von 3,4 Milliarden Euro für 2025 einer Beitragsanhebung von 0,2 Prozentpunkten. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte bereits mehrfach betont, dass die Pflegeversicherung kurz- und langfristig stabilisiert werden müsse. Eine erste Reform der Ampel hatte der Pflegekasse im vergangenen Jahr 1,79 Milliarden Euro Überschuss eingebracht, nachdem die Beiträge zum 1. Juli 2023 gestiegen waren.

Seitdem zahlen Menschen mit einem Kind 3,4 Prozent, Beitragszahler ohne Kinder 4 Prozent. Lesen Sie hier, wann Sie in der Pflegeversicherung als kinderlos gelten. Für Familien, die mindestens zwei Kinder haben, gibt es einen Abschlag auf den Arbeitnehmeranteil. Dabei werden nur Kinder eingerechnet, die unter 25 Jahre alt sind und der Abschlag gilt nur für das zweite bis fünfte Kind. Der Arbeitgeber zahlt unabhängig von der Anzahl der Kinder 1,7 Prozent (in Sachsen 1,2 Prozent).

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