Zahlreiche Verletzungen
Darum soll die SPD-Politikerin im Keller gefoltert worden sein
10.10.2025 – 15:21 UhrLesedauer: 3 Min.
Die designierte Bürgermeisterin von Herdecke soll stundenlang von ihrer Adoptivtochter im Keller gequält worden sein. Jetzt werden mehr Details zu den mutmaßlichen Gründen bekannt.
Die SPD-Kommunalpolitikerin Iris Stalzer hat einen brutalen Angriff auf sich überlebt. Tatverdächtig ist ihre 17 Jahre alte Adoptivtochter. Wie der WDR und der „Focus“ berichteten, soll die Jugendliche inzwischen in einer Psychiatrie untergebracht worden sein. Dort wird sie laut WDR bewacht.
Unterdessen kommen weitere Einzelheiten zu der Tat vom Dienstag ans Licht – und auch Hinweise zum mutmaßlichen Motiv werden öffentlich. Laut „Bild“-Zeitung und WDR soll die Adoptivtochter ihre Mutter aus „Rache“ über Stunden im Keller gequält haben. Der „Focus“ berichtet, das Mädchen habe sich gegenüber ihrem 15-jährigen Adoptivbruder zurückgesetzt gefühlt.
Seit Längerem habe es wegen der gefühlten Benachteiligung Streit gegeben. Im Sommer soll die Jugendliche ihrer Mutter deshalb schon einmal mit einem Messer gedroht haben.
Laut „Focus“ eskalierte die Auseinandersetzung nun, als die 57-jährige designierte Bürgermeisterin von Herdecke am Dienstagmorgen im Saunabereich des Hauses die Dusche benutzen wollte. Mit Deospray und Feuerzeug soll die Jugendliche versucht haben, die Haare von Iris Stalzer in Brand zu setzen. Zudem sei sie mit zwei Messern auf die Anwältin für Sozialrecht losgegangen.
Die Frau sei mit 13 Stichen in den Oberkörper verletzt worden, auch die Lunge sei getroffen worden. Die „Bild“-Zeitung berichtete, Stalzer habe außerdem Hämatome und Brüche am Schädel erlitten.
Dem „Focus“ zufolge soll sich die Tochter während des Gewaltexzesses im Keller dann ein wenig beruhigt haben. Irgendwann sei es Stalzer gelungen, sie zu überreden, nach oben zu gehen und einen Notarzt zu rufen. Im Gegenzug wolle sie auch nicht verraten, wer sie angegriffen habe, soll die Politikerin gesagt haben.
Die 17-Jährige soll daraufhin ein Messer und ihre blutige Kleidung in einem Rucksack ihres Adoptivbruders versteckt und den Boden großflächig von Blutspuren gereinigt haben. Um 12.05 Uhr wählte sie den Notruf.
Die lebensgefährlich verletzte Stalzer wurde in ein Krankenhaus geflogen, wo sie zunächst nicht sagen wollte, wer sie angegriffen habe. Erst am Abend soll ihr von einer Reise zurückgekehrter Mann sie davon überzeugt haben, den Angriff durch ihre Tochter zu offenbaren.


