Stockholm verwandelt sich zur Weihnachtszeit in ein Wintermärchen. Wegen dieser Attraktionen lohnt sich ein Besuch in der schwedischen Hauptstadt.
Die besinnlichste Zeit rückt immer näher. Viele Menschen holen so langsam ihre Weihnachtsdeko aus dem Keller und auch die Städte werden bald in warmes Licht gehüllt sein. Aber auch in anderen Ländern ist es in der Vorweihnachtszeit schön. Zum Beispiel in Schweden.
Die schwedische Hauptstadt Stockholm verwandelt sich zu Weihnachten in ein Wintermärchen. Überall herrscht eine festliche Stimmung und die typisch schwedischen Traditionen werden zelebriert. Besonders beliebt ist der Glögg, der schwedische Glühwein, der mit Mandeln und Rosinen serviert wird. Dazu werden oft handgemachte Pfefferkuchen gereicht, die mit reichlich Gewürzen verfeinert sind.
In der Stadt sind Tannenbäume, Mistelzweige und Strohfiguren zu sehen, die für eine gemütliche Atmosphäre sorgen. Wer das skandinavische Weihnachtsflair erleben möchte, sollte einen Besuch in Stockholm zur Adventszeit unbedingt einplanen. Diese Attraktionen verbreiten besonders viel Stimmung.
Illuminierte Elche
Im Berzelii-Park gegenüber des Kungliga Dramatiska Teatern, des Nationaltheaters am zentralen Platz Nybroplan, ist eine Herde lebensgroßer stählerner Elche hell beleuchtet. Tannenbäume allerorten verstehen sich von selbst.
Schräg hinter dem Theater befindet sich das Königliche Gestüt, das am ersten Adventswochenende seine Pforten öffnet. Hier findet einer der beliebtesten Weihnachtsmärkte statt, der allerdings 100 Schwedische Kronen Eintritt kostet, knapp zehn Euro.
Dafür bekommen die Besucher nicht nur traditionelle schwedische Lebensmittel, ohne die Weihnachten im Norden einfach nicht Weihnachten ist. Geräucherte Wurst gehört dazu wie verschiedene Sorten Fisch, Knäckebrot, Pfefferkuchen und andere Leckereien.
Auch Handwerker zeigen ihre Waren hier: von gestrickten Pulswärmern über Mützen und gefilzte Jacken gibt es alles, was im kalten schwedischen Winter warmhält. Dazu Baumschmuck und natürlich Wichtel: aus Filz, Wolle, Glas und Keramik.
Oldtimer und royale Kutschen
So weit, so typisch weihnachtlich. Besonderheit aber ist die Möglichkeit, einen Blick auf die königlichen Pferde zu werfen. Über die edlen Tiere kann man sich mit den Angestellten unterhalten. Auch die Garagen des königlichen Gestüts sind geöffnet. So stehen nicht nur Oldtimer der Königsfamilie zur Schau, sondern ebenso die royalen Kutschen.
Auch in der Gamla Stan, der Altstadt Stockholms mit ihren vielen verwinkelten und kopfsteingepflasterten Gassen, herrscht vor Weihnachten eine heimelige Atmosphäre. Die Auslagen der kleinen Läden sind geschmückt, die Cafés bieten neben süßem Kakao und Kaffeekreationen auch Glögg in vielen Variationen an.
Auf dem zentralen Platz vor der Börse und dem Nobelpreismuseum bilden rote Holzstände den Stortorgets Julmarknad. Auch hier warten Wichtel, Wurst und warmer Glühwein – und ein Superlativ. Schon seit 1837 bauen die Händler jeden November ihre Buden auf. Damit ist der Stortorgets Julmarknad der älteste Weihnachtsmarkt in Schweden. Seinen historischen Ursprung hat er in den mittelalterlichen Märkten Stockholms.
Kulinarische Auswahl, warmen Glögg und die omnipräsenten Wichtel empfangen Besucher – wenig überraschend – auch auf dem Weihnachtsmarkt in Skansen. Aber dort gibt es noch viel mehr zu sehen, und zwar nicht nur in der Adventszeit: Rentiere, Elche und Wölfe zum Beispiel.
Skansen ist das größte und das älteste Freilichtmuseum der Welt, 1903 wurde es auf der Insel Djurgården eröffnet – eine der 14 Inseln, auf denen sich die schwedische Hauptstadt ausbreitet. Es vermittelt ganzjährig einen Eindruck davon, wie das traditionelle Leben in Schweden vor mehr als 100 Jahren gewesen sein muss.
Kurioser Brauch im Namen der Demokratie
Ein beliebter, an den vier „Adventswochenenden „auf dem Weihnachtsmarkt in Skansen gepflegter Brauch heißt „Julklapp 110 kr“: Besorgt werden können bereits verpackte Geschenke zum Einheitspreis von 100 Kronen, für Kinder oder für Erwachsene. Aber: „Niemand weiß, was in den Päckchen ist“, sagt Verkäufer Ludvig Bodén Granberg, der in die traditionelle Kleidung seiner Heimat in Nordschweden gehüllt vor Ort ist.