Der 1. FC Köln pirscht sich in der 2. Liga oben ran. Der Blick auf die Tabelle ist zwar nur eine Momentaufnahme, für den FC aber von größter Bedeutung.
Minimalismus-Fußball beim 1. FC Köln? Eigentlich unglaublich, wenn man an die Spektakel zu Saisonbeginn denkt. Doch die 2. Bundesliga war noch nie ein Ort, an dem es Schönheitspreise zu gewinnen gab. Das hat nun auch der FC erkannt und lebt danach.
Das zweite 1:0 in Folge bedeutete für die Geißböcke nicht nur den nächsten Befreiungsschlag. Der Dreier gegen Greuther Fürth war auch deshalb so wertvoll, weil die Konkurrenz an diesem Spieltag reihenweise patzte. Keine Mannschaft aus den Top Fünf der Liga konnte gewinnen, und so avancierte der FC zum Gewinner des 12. Spieltags.
Die FC-Verantwortlichen waren hinterher schnell dabei zu erklären, die Tabelle sei zu diesem Zeitpunkt der Saison nicht von Belang. Und natürlich tun Trainer Gerhard Struber und Co. gut daran, die Spieler daran zu erinnern. Denn diese sollen sich nur darauf konzentrieren, ihr Spiel beizubehalten und weiter erfolgreichen Fußball zu spielen. Doch für die FC-Bosse muss die Tabelle von größter Bedeutung sein.
Denn Sport-Geschäftsführer Christian Keller und sein Scouting-Team führen gerade die entscheidenden Gespräche mit jenen Spielern, die man im Winter zum FC holen will. Und für diese Gespräche ist die Tabelle ein mitentscheidendes Kriterium. Denn schließlich will der FC Spieler holen, die den Club zurück in die Bundesliga führen und dort auch noch eine Hilfe sind. Aber bekommt man die, wenn man – wie vor diesem Spieltag – auf Platz elf steht? Wohl kaum.
Die Wahrheit lautet also: Ein 1. FC Köln, der in der Tabelle nur noch drei Punkte hinter den Aufstiegsrängen steht, hat viel größere Chancen auf gewichtige Neuzugänge im Winter, als ein FC in den Niederrungen der Tabelle. Daher muss der FC sehr wohl alles dafür tun, nicht nur das Leistungsniveau zu halten, sondern auch Ergebnisse einzufahren.
Sollte der FC vor Weihnachten oben dran sein, hätten Keller und Co. beste Argumente, um ihre Transferziele umzusetzen. Dann könnte der FC im Januar mit den richtigen Neuverpflichtungen zum Angriff blasen und die Rückrunde zum Sprung zurück in die Bundesliga nutzen. Daher ist, bei allen Plattitüden der Verantwortlichen, auch im November 2024 die Tabelle schon so wichtig wie in der Crunchtime im Frühjahr 2025.