Auf deutschen Autobahnen sieht man es täglich: Ein Lkw überholt, plötzlich blinkt es kurz auf der rechten Spur. Was steckt dahinter?
Sie gehört zum Trucker-Alltag wie Frachtpapier und Filterkaffee: die Lichthupe. Allerdings nicht, um andere von der eigenen Spur zu verjagen – unter Lkw-Fahrern hat das Lichtzeichen einen anderen Zweck.
Hat ein Kollege auf der linken Spur überholt, gibt der rechts Fahrende ein kurzes Lichtsignal. Die Botschaft: Du kannst gefahrlos einscheren.
Die Lichthupe zeigt dem Überholenden, dass er weit genug voraus ist. Das beugt Unfällen vor. Denn beim Einscheren müssen Lkw-Fahrer die Länge ihrer Auflieger berücksichtigen – was nicht immer ganz einfach ist.
Als Antwort blinken viele Fahrer kurz rechts-links-rechts-links oder schalten den Warnblinker einmal ein und aus. So bedanken sie sich für die Hilfe.
Streng genommen ist die Lichthupe beim Elefantenrennen, dem zähen Überholmanöver von Lkw, nicht erlaubt. In der Praxis wird es damit aber oft nicht so genau genommen, denn schließlich dient das Signal der Sicherheit – und andere Autofahrer sollte es kaum behindern.
Wer auf der Autobahn links überholen will, darf also die Lichthupe nutzen, wenn der Vordermann die Absicht trotz des Blinkers nicht bemerkt.
Ständiges Lichthupen und Drängeln sind selbstverständlich verboten. Die Lichthupe darf nur kurz und für wenige Sekunden betätigt werden. Und Sie müssen den nötigen Sicherheitsabstand einhalten: Als Richtwert gilt der halbe Tachowert in Metern.
Wer zu dicht an Vorausfahrende heranrückt und sie über eine längere Strecke mit der Lichthupe zum Platzmachen zwingt, muss mit harten Konsequenzen bis hin zum Gefängnis rechnen.