Thüringer, Nürnberger oder auch Bratwurstschnecken landen aus der Packung direkt auf dem Grillrost. Ist Ihnen dabei schon einmal etwas aufgefallen?
Häufig wird das Grillgut nicht mehr direkt beim Metzger gekauft. Stattdessen greifen immer mehr Verbraucher für ihren Grillspaß zu Fleisch und Würstchen aus der Kühltheke – in Plastik vakuumiert und daher länger haltbar als die Ware direkt vom Fleischer.
Beim Öffnen der Bratwurst-Verpackung verströmt dann nicht nur der Wurstgeruch. Häufig tritt auch etwas gelartige, durchsichtige Masse heraus, die zudem auch an der Wurst klebt. Kann man diese Gelstücke bedenkenlos mitessen? Sollte man sie lieber vor der Zubereitung entfernen? Und: Was ist das überhaupt?
„Im Grunde ist es nichts als Fleischsaft, der geliert ist“, erklärt Axel J. Nolden, Berater für Technologie und Hygiene beim Deutschen Fleischerverband, auf Nachfrage von t-online. Dieses „Gelee“ entstehe vor allem bei Würstchen, die zum Schutz gegen mögliche Bakterien und Keime vakuumverpackt und anschließend nachpasteurisiert werden. Bei diesem Erhitzungsvorgang – beispielsweise im Wasserbad – trete Saft aus, der unter anderem Kollagen enthalte und deshalb beim Abkühlen fest werde, so Nolden.
Auch auf die Frage, ob das Kollagen vor dem Verzehr von der Wurst entfernt werden sollte, hat Nolden eine einfache Antwort: „Wer mag, kann das Kollagen mitgrillen. Man kann es aber auch einfach vorher mit warmem Wasser abspülen.“
Wer kein Kollagen auf seinen Würstchen haben möchte, sollte auf unverpackte beziehungsweise nicht vakuumierte und anschließend pasteurisierte Produkte auf dem Fleischerfachgeschäft zurückgreifen, rät der Experte. Denn diese wurden nicht ein zweites Mal in der Verpackung zum Abtöten der Keime und Haltbarmachung erhitzt. Diese frischen Produkte sollten wiederum zeitnah verzehrt werden.