Bei Hitze steigt die Gefahr
Giftige Blaualgen im Badesee: Wann es gefährlich wird
Aktualisiert am 05.06.2025 – 08:20 UhrLesedauer: 3 Min.
Wer im Sommer Abkühlung in einem See sucht, muss vorsichtig sein. Denn dort gedeihen bei hohen Temperaturen giftige Blaualgen. Aber Sie können sich schützen.
Wenn es im Sommer länger heiß ist und sich auch die Gewässer erwärmen, häufen sich oft die Warnungen über Blaualgen.
In den meisten Gewässern gibt es eine kleine Anzahl Blaualgen, die keine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Vermehren sich die Bakterien allerdings stark, dann kann das Baden in dem belasteten Gewässer gesundheitsschädlich werden. Das sollten Sie wissen.
Kommen Sie mit belastetem Wasser in Kontakt oder schlucken Sie es, dann drohen folgende Symptome:
Insbesondere Kleinkindern und Menschen mit geschwächtem Immunsystem raten Behörden vom Baden in Seen mit Blaualgen-Vorkommen ab.
Cyanobakterien sind blaugrün und deshalb auch als Blaualgen bekannt. Sie existieren seit rund 2,5 Milliarden Jahren und gehören zu den ältesten Lebewesen der Erde. Etwa 40 der bis zu 2.000 verschiedenen Arten erzeugen ein Gift und können so Badegewässer und Trinkwasser-Reservoire verseuchen. Die giftigen Bakterien stellen ein Gesundheitsrisiko dar. Bei hohen Temperaturen breiten sie sich schnell aus.
Als eine Ursache für eine explosionsartige Vermehrung der Cyanobakterien („Algenblüte“) gilt die Klimakrise. Blaualgen und andere Bakterien profitieren von den Extremwetterereignissen. Zudem begünstigt die ständige Anreicherung des Wassers mit Pflanzennährstoffen wie Phosphor und Stickstoff besonders bei hohen Temperaturen die Ausbreitung. Diese Nährstoffe können aus der Überdüngung von Äckern, Wiesen und Wäldern sowie mangelhaft gereinigten kommunalen und industriellen Abwässern stammen.
Anders als man vermuten könnte, sind Blaualgen eher grün als blau. Einige Blaualgenarten bilden Schlieren oder Algenteppiche im Wasser, die grünlich bis leicht bläulich schimmern. Je mehr Blaualgen im Wasser sind, desto trüber wird es.
Der grün-blaue Bakterienfilm der Blaualgen konzentriert sich häufig in Ufernähe. Daher können etwa spielende Kleinkinder nicht nur über die Haut, sondern auch über Hand und Mund mit dem Gift in Kontakt geraten.
An offiziellen Badestellen, deren Wasserqualität regelmäßig überprüft wird, warnen Hinweisschilder, wenn die Belastung mit Blaualgen zu hoch ist. Denn dann besteht für Badende ein Gesundheitsrisiko.
Ob sich Blaualgen in Seen, Flüssen oder an den Küsten von Nord- und Ostsee derzeit stark vermehren, erfahren Sie auch auf der Website des Umweltbundesamts. Klicken Sie dort auf ein Bundesland in der Deutschlandkarte und Sie bekommen detaillierte Informationen, an welchen Badestellen die Behörden vom Schwimmen abraten.
Hitze und Sonne bieten gute Bedingungen für Blaualgen. Hochsaison haben sie normalerweise Mitte bis Ende August. In heißen Jahren kann die Belastung der Gewässer mit Blaualgen auch schon früher einsetzen.
In nährstoffreichen und langsam fließenden Gewässern finden Blaualgen gute Bedingungen vor. Bei hohen Temperaturen können sie sich dann schnell vermehren, es kommt zur sogenannten Blaualgenblüte.
Baden Sie nicht in Gewässern, die stark mit Blaualgen belastet sind. Achten Sie auch darauf, dass Kinder und Haustiere wie Hunde nicht in Kontakt mit den Algen kommen.