Er war günstig und hat seine praktischen Vorzüge. Doch Gebrauchtkunden müssen beim rumänischen Hochdachkombi auf einige Dinge achten.
Dokker, das soll nach Hafenarbeiter klingen, nach Anpacken und Leistung. Tatsächlich steckt das Modell der rumänischen Renault-Tochter einiges weg. Das Stauvolumen ist immens, die Zuladung liegt je nach Motorisierung bei bis zu 600 Kilogramm.
Doch bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) zeigt sich: Die Robustheit hat Grenzen. „Fast doppelt so oft wie der Durchschnitt weist der Dokker ab der ersten HU erhebliche Mängel auf“, berichtet der „Auto Bild TÜV-Report 2024“. Die Rede ist von „Wartungsmüdigkeit der oft sparsamen Halter“.
Auf der Habenseite ist das immense Stauvolumen des Kastenwagens, der umso besser zugänglich ist, wenn nicht nur eine, sondern zwei seitliche Schiebetüren an Bord sind. Bei der HU geben die Antriebswellen und Auspuffanlagen wenig Anlass zu Kritik, als „tadellos“ werden im Report die Bremsschläuche gelobt.
„Mit den Jahren nehmen die Probleme zu“, heißt es im Report. Ab der dritten HU sind die Beanstandungsquoten bei Achsfedern und Dämpfern überdurchschnittlich hoch. Für die Achsaufhängungen vermeldet der Report, diese würden im Laufe der Zeit „doppelt so oft wie in der Vergleichsklasse moniert“.
Sämtliche Komponenten der Beleuchtung schneiden demnach in allen Baujahren mangelhaft ab. Die Funktion der Feststellbremse schwächelt bei HU Nummer zwei und drei. Ebenso häufiger fehlerhaft: Bremsleitungen und -scheiben, letztere bereits bei der ersten HU. Ab dem zweiten Check gibt es zudem häufig Ölverlust zu vermelden.
Tröstlicher stimmt der Befund vom Straßenrand. In der ADAC-Pannenstatistik rangiert der Dokker von 2013 bis 2015 auf sehr guten Plätzen, Exemplare der Erstzulassungsjahre 2016 bis 2018 landen auf guten Plätzen. Solche von 2019 allerdings nur noch im Mittelfeld. Jüngere Exemplare kommen aufgrund geringer Zulassungszahlen in der Statistik nicht mehr vor. Als Pannenschwerpunkt nennt der Verkehrsclub die Kraftstoffpumpen bei Autos von 2017 und 2019 sowie Zündkerzen bei Modellen von 2016.
… nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern – drei Preisbeispiele: