Crowdfunding für Immobilien-Finanzierungen ist bisher eher unbekannt. Erfahren Sie hier, was Sie sich darunter vorstellen können.

Die Finanzierungsform Crowdfunding wird nicht nur für Immobilien genutzt, sondern für unterschiedliche Projekte. Es ist eine Lösung, bei der „viele“ mit „wenig“ dazu beitragen, ein Projekt zu realisieren. Wie das im Immobilien-Kontext funktioniert und was Sie davon haben, verraten wir Ihnen.

Crowdfunding, auf Deutsch „Schwarmfinanzierung“, ermöglicht Anlegern, sich an größeren Immobilienfinanzierungen zu beteiligen. Das Besondere dabei ist, dass die Interessenten sich schon mit kleinen Beträgen einbringen können. Dabei werden die Projekte mit dem jeweils benötigten Finanzbedarf auf speziellen Plattformen vorgestellt. Haben Sie Interesse, legen Sie den individuellen Investitionsbeitrag selbst fest.

Größere Immobilienfinanzierungen werden typischerweise über Bankkredite vorfinanziert und später durch den Verkaufserlös getilgt. Mittlerweile ist es üblich geworden, dass die Banken einen bestimmten Eigenanteil des Investors verlangen.

Diese Lücke (in der Regel 20 Prozent) wurde bisher durch sogenanntes Mezzanin-Kapital gedeckt. Diese nachrangigen Kredite wurden traditionell von institutionellen Finanzinvestoren erbracht. Mittlerweile bieten Plattformen auch Kleinanlegern die Möglichkeit der Finanzierungsbeteiligung an.

Beispiel: Die Kosten eines größeren Immobilienprojekts betragen 30 Millionen Euro. Davon werden 24 Millionen durch Bankkredite aufgebracht. Der Restbetrag von 6 Millionen Euro soll über Crowdfunding reingeholt werden. Die Verzinsung hierfür liegt mit sechs Prozent deutlich über der normalen Verzinsung für Geldanlagen. Hier können interessierte Anleger ihren Kapitaleinsatz selbst festlegen.

Dadurch, dass Anleger sich mit Kleinbeträgen beteiligen können, erhalten sie die Möglichkeit, ihr Kapital gut verzinslich anzulegen. Die Mindestbeträge beginnen üblicherweise bei 500 Euro und können darüber hinaus individuell festgelegt werden. Im Gegensatz zu traditionellen Anlagemöglichkeiten ist die Verzinsung deutlich attraktiver.

Anleger haben zudem die Möglichkeit, sich das Immobilienprojekt genau anzusehen und zu bewerten. Somit kann eine individuelle Risikoeinschätzung vorgenommen werden. Oft erfolgt durch die Plattformbetreiber schon eine ausführliche Darstellung des Projekts sowie des Investors. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Interessent erfährt, wie viel Kapital bereits gezeichnet wurde.

Diese Art der Geldanlage ist aber auch mit Nachteilen verbunden. Das größte Risiko ist ein Totalausfall. Kommt es zu keinem angemessenen Verkaufspreis, kann das dazu führen, dass für das nachrangige Darlehen nichts mehr übrigbleibt. Die Folge ist ein Totalverlust.

Um das zu vermeiden, steigen Sie vorsichtig ein. Erst mit zunehmender Erfahrung sind größere Anlagesummen sinnvoll. Wie bei jeder Geldanlage ist eine Streuung effektiv. Das kann bedeuten, dass Sie den Anlagebetrag auf verschiedene Immobilienprojekte aufteilen. Dadurch verringern Sie Ihr Risiko. Die Zinserträge sind wie alle Kapitaleinkünfte zu versteuern.

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