„Hier ist ein Problem, lasst es uns gemeinsam lösen!“, sagt Santiago Perez Ospina, Bergbaudirektor im Verwaltungsbezirk Antioquia in Kolumbien. Sein Motto hilft ihm bei einer anspruchsvollen Aufgabe. Seine Region ist reich an natürlichen Ressourcen, hier gibt es Gold- und Kupferminen. Diese Metalle sind sehr gefragt, aber ihr Abbau hat weitreichende Folgen für die Menschen vor Ort und die Umwelt.

Verhandeln auf Augenhöhe

Deshalb wandte sich die Regionalregierung von Antioquia an CONNEX. Die G7-Initiative wird von der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) verwaltet. Sie funktioniert wie eine Beratungsfirma, die Entwicklungs- und Schwellenländer dabei unterstützt, Lizenzverträge mit multinationalen Unternehmen auszuhandeln, vor allem im Rohstoffsektor. CONNEX stellt interdisziplinäre Teams bereit, die Regierungen in technischen, finanziellen, rechtlichen, ökologischen und sozialen Fragen beraten. Ziel ist es, die Verhandlungsposition der Regierungen zu stärken. Die Unterstützung ist notwendig, da nicht alle Staaten und Regionen über die notwendigen Ressourcen oder das Know-how verfügen, um auf gleicher Augenhöhe zu verhandeln. Doch es geht nicht nur darum, kurzfristig bessere Verträge auszuhandeln. Das langfristige Ziel ist, die Fähigkeiten der Länder zu verbessern, damit sie selbständig faire Verträge aushandeln können. In manchen Fällen stellt sich grundsätzlich die Frage, ob sich das Projekt überhaupt lohnt.

Von fairen Verträgen profitieren alle

Verträge zwischen Unternehmen und Schwellen- und Entwicklungsländern benachteiligen häufig die Regierungen dieser Länder. Das wirtschaftliche Potenzial wird nicht voll ausgeschöpft, die Entwicklung des Landes wird nicht unterstützt und Nachhaltigkeit wird nur am Rande berücksichtigt. Werden Investitionsabkommen hingegen fair und gut ausgehandelt, schaffen sie Mehrwert für das Land und seine Bürger. CONNEX hat bereits 23 Partnerregierungen beraten.

In Kolumbien wurden Santiago Perez Ospina und seine Kollegen damit beauftragt, eine Lizenz für eine Kupfer- und Goldmine zu prüfen, insbesondere im Hinblick auf Wassermanagement und die Nutzung erneuerbarer Energien. Nach der Stellungnahme von CONNEX wurde ein 25-Jahres-Vertrag unterzeichnet, der Auflagen zur nachhaltigen Nutzung von Wasser und Energie enthält. Dies ist in der wasser- und energieintensiven Bergbauindustrie eine Seltenheit.

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