Ein wichtiger Posten bei der Stadt München wird neu besetzt: Der künftige Wirtschaftsreferent ist kein Unbekannter.
Christian Scharpf (SPD) wird im kommenden Jahr neuer Wirtschaftsreferent und damit neuer Wiesn-Chef in München. Das gaben Oberbürgermeister Dieter Reiter und Christian Köning, Vorsitzender der SPD/Volt-Stadtratsfraktion, am Dienstagvormittag auf einer Pressekonferenz bekannt. Scharpf ist derzeit noch Oberbürgermeister in Ingolstadt und wird sein Amt für den neuen Posten in München vorzeitig beenden. Der SPD-Mann soll die Nachfolge von Clemens Baumgärtner (CSU) antreten, dessen Amtszeit als Wirtschaftsreferent im Februar 2025 ausläuft.
Der Stadtrat in München muss der wichtigen Personalie noch zustimmen. Die offizielle Wahl des neuen Wirtschaftsreferenten soll voraussichtlich am 23. Oktober in der Vollversammlung stattfinden. Die Amtszeit des neuen Wirtschaftsreferenten beginnt am 1. März 2025. Die SPD hatte das Vorschlagsrecht für diesen Posten und sich am Montagabend auf Scharpf als neuen Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft verständigt. Zu dessen Verantwortungsbereich gehört auch das Oktoberfest.
Scharpf ist in München kein Unbekannter: Der 52-jährige Jurist begann 2004 seine Karriere in der Landeshauptstadt, zunächst in der Rechtsabteilung des Direktoriums. Zwischen 2010 und 2012 arbeitete er als persönlicher Mitarbeiter des damaligen Oberbürgermeisters Christian Ude. Von 2012 bis 2020 war Scharpf als leitender Beamter im Direktorium tätig.
Ich will die besten Leute kriegen, da bin ich auch mal egoistisch.
OBerbürgermeister dieter reiter
Münchens OB Dieter Reiter betonte am Dienstag auch die bisherige „vertrauensvolle Zusammenarbeit“ mit Scharpf über viele Jahre. Bereits da, aber auch als OB von Ingolstadt habe er bewiesen: „Er ist ein Macher, bringt Menschen zusammen, ist bürgernah und versteht viel von Wirtschaft, Verwaltung und Politik.“ Reiter fügte hinzu: „Ein echter Glücksgriff für München.“ Für seine Posten wolle Reiter „die besten Leute kriegen, da bin ich auch mal egoistisch“, sagte er. Reiter könne verstehen, dass die Ingolstädter nicht begeistert seien, drücke aber die Daumen, dass sie eine neue Personalie finden.
Christian Scharpf bezeichnete sich bei der Vorstellung am Dienstag als Familienmensch. Derzeit pendele er noch zwischen Ingolstadt und München. In München leben seine Frau sowie seine vier Kinder. Das war auch einer der Gründe, weshalb er sich 2026 nicht nochmal zur OB-Wahl in Ingolstadt aufstellen lassen wolle. „Ich wollte zugunsten meiner Familie zurückstehen und nicht nochmal antreten“, sagte er auf der Pressekonferenz.
Der Posten des Wiesn-Chefs gilt in München als Sprungbrett für höhere Ämter – das des Oberbürgermeisters etwa. Zur Frage, ob Scharpf auch ein geeigneter Oberbürgermeister von München und damit Nachfolger von Dieter Reiter ab 2026 sein könnte, sagte Reiter: „Scharpf ist schon OB, daher kann er das, aber es gibt auch andere gute Kandidaten. Noch versuche ich, mein eigener Nachfolger zu werden.“