Der Fußballabend schien für die Türkei und ihre Fans wieder gerettet. Erneut marschierten etliche von ihnen in Richtung Stadion. Diejenigen, die keine Tickets hatten, versuchten es mit der Fan Zone am Friedensplatz in der Dortmunder Innenstadt. Doch hier wartete rund eine Stunde vor Anpfiff die nächste böse Überraschung auf die Anhänger.

Denn: Auch in die Fan Zone durfte plötzlich niemand mehr rein. Der Grund war dieses Mal aber kein Bombenalarm. Vielmehr war der Friedensplatz einfach aufgrund der Vielzahl der türkischen Fans, die ihre Mannschaft beim Public Viewing nach vorn schreien wollten, komplett überlastet. Kleine Menschenmassen bildeten sich an den Absperrungen, an denen Ordner mit erhobenen Megaphonen per einheitlicher Durchsage die Situation erklärten und dabei in viele enttäuschte Gesichter blicken mussten.

Die Stadt Dortmund, sie wirkte an diesem Tag überfordert mit den Anforderungen eines Fußballspiels der Türkei bei der EM. Das organisatorische Versagen spiegelte sich aber am meisten im Zugverkehr Richtung Arena wider.

An der Station Stadtgarten, direkt am Friedensplatz, kam es kurz nach Einlassstopp in die Fan Zone zu einer Form der Überfüllung auf den Bahnsteigen, die an die Szenen aus Gelsenkirchen vor wenigen Tagen erinnerte. Damals mussten englische und serbische Fans bei der Abreise vom Stadion teilweise stundenlang auf ihre Züge warten und sich dann in die brechend vollen Waggons quetschen.

In Dortmund lief es nicht viel besser. Denn auch an der Station Stadtgarten waren die Bahnsteige voll mit Menschen. Züge Richtung Stadion fuhren aber nur in unregelmäßigen Abständen – und das, obwohl der Anpfiff weniger als eine Stunde entfernt lag. Zwischenzeitlich musste die Polizei auch die Station Stadtgarten oberhalb der Treppen blockieren, weil sonst wohl zu viele Menschen zu den Gleisen gestürmt wären.

Doch auch so ergaben sich unschöne Szenen. Als mal wieder eine Bahn einfuhr, bekam t-online mit, wie sich die Massen türkischer Fans Richtung Türen drängten. Dann schrie eine junge Frau vor Angst. Sie war mitten im Pulk der Anhänger, hatte wohl Panik, weil im Zug im Grunde kein Platz mehr war, von hinten die Menschen aber weiter in Richtung Tür drückten. Einer derjenigen, die es in den Zug geschafft hatten, drehte sich zu den drängenden Personen um, verdeutlichte ihnen, dass sich auch Kinder in der Bahn befinden würden. Wohl ein Appell, um die Gefahr des Hereindrängens zu verdeutlichen. Er zeigte glücklicherweise in diesem Moment Wirkung.

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