Offiziell bestätigt

Carolabrücke muss komplett abgerissen werden


Aktualisiert am 11.12.2024 – 19:03 UhrLesedauer: 2 Min.

Die Carolabrücke in Dresden (Archivbild): Ein Teil der Brücke stürzte am 11. September in die Elbe. (Quelle: IMAGO/Jacob Schröter)

Seit dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden laufen Tests zur Standfestigkeit der nicht eingestürzten Teile. Die kommen jetzt zu einem negativen Ergebnis.

Die Dresdner Carolabrücke muss komplett abgerissen werden. „Die Schäden sind so massiv, dass eine Wiederinbetriebnahme der noch stehenden Brückenzüge A und B nicht möglich ist“, teilte die Stadt Dresden am Mittwoch mit. Nun sei klar, dass es dringend Ersatz brauche. Zuvor hatten bereits die „Dresdner Neusten Nachrichten“ und der MDR darüber berichtet.

Auch zur Ursache gibt es den Angaben zufolge neue Erkenntnisse. Laut dem Gutachten des unabhängigen Brückenexperten Steffen Marx sei „eine sogenannte wasserstoffinduzierte Spannungsrisskorrosion“ Grund für den Einsturz. Diese habe in Verbindung mit der Materialermüdung zum Versagen zahlreicher Spannglieder geführt. Die Korrosionsschäden seien bereits während des Baus der Brücke entstanden, hieß es.

Der Zug C der aus insgesamt drei Zügen bestehenden Carolabrücke war in den frühen Morgenstunden des 11. September auf einer Länge von etwa 100 Metern eingebrochen. Die seitdem laufenden Abbrucharbeiten an dem im Wasser liegenden Brückenteil mussten am Dienstag wegen Hochwassers unterbrochen werden. Der Scheitel des Hochwassers von 2,50 Meter soll am Donnerstag erreicht werden.

Die Stadt beauftragte den Professor am Institut für Massivbau an der TU Dresden mit den Untersuchungen zur Einsturzursache und zum Zustand der Rest-Brücke. In die Analysen sind Fachleute aus ganz Deutschland eingebunden, um schnell fundierte Ergebnisse zu erhalten.

Die Gutachter stellten nach Ratshausangaben fest, dass „eine verlässliche Vorhersage des Einsturzes mit den üblichen Methoden nicht möglich war“ und sahen keinen nachlässigen Umgang der Verantwortlichen.

Die Erkenntnisse des Brückenexperten Marx werden am Mittwochabend bei einer Sondersitzung des Dresdner Bauausschusses präsentiert. Der öffentliche Teil der Sitzung, der um 19 Uhr beginnt, wird auf der Homepage der Stadt Dresden live übertragen.

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