Am Samstag sorgten Fans in den Bundesliga-Stadien wieder für zahlreiche Unterbrechungen. Der VfB siegte dennoch, während der BVB strauchelte.
Der VfB Stuttgart bleibt weiter das Überraschungsteam der Saison in der Bundesliga. Die Schwaben siegten am 22. Spieltag bei Aufsteiger Darmstadt mit 2:1 (1:0) und verteidigten damit den dritten Tabellenplatz. Die Treffer erzielten Torjäger Serhou Guirassy (14. Minute) sowie Neuzugang Mahmoud Dahoud (90.+2). Für Darmstadt traf Aaron Seydel (90.+5). Der VfB agierte nach einer Gelb-Roten Karte für Pascal Stenzel eine ganze Halbzeit in Unterzahl.
Borussia Dortmund bleibt erster Verfolger der Stuttgarter in der Tabelle. In der Auswärtspartie in Wolfsburg kam der BVB jedoch nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Nationalspieler Niclas Füllkrug traf früh zur Führung (8.). VfL-Profi Yannick Gerhardt glich im zweiten Abschnitt noch für die Gastgeber aus (64.). Der BVB liegt nun fünf Punkte hinter dem VfB, bleibt in diesem Jahr aber ungeschlagen.
Union Berlin atmet derweil im Abstiegskampf auf. Der Hauptstadtklub gewann überraschend bei der TSG Hoffenheim. Brenden Aaronson traf wenige Minuten vor Abpfiff zum umjubelten Siegtreffer (84.). In der ersten Hälfte flogen Hoffenheims Stanley Nsoki und Unions Kevin Volland mit Geld-Rot vom Platz (45.+3/45.+6).
Einen Befreiungsschlag im Keller landete auch der 1. FSV Mainz 05 unter seinem neuen Trainer Bo Henriksen. Sepp van den Berg schoss die Heimelf gegen den FC Augsburg zu einem enorm wichtigen 1:0-Sieg (44.). FCA-Verteidiger Pedersen wurde in der Nachspielzeit nach einem heftigen Foul mit Rot vom Feld geschickt (90.+12).
Alle Partien wurden erneut durch zahlreiche Unterbrechungen verzögert. Wie in den vergangenen Wochen warfen Fans aus Protest gegen den Einstieg eines Investors in die Bundesliga Tennisbälle aufs Spielfeld. In Darmstadt sorgte dies beispielsweise für eine Nachspielzeit von 20 Minuten im ersten Durchgang.
VfL Wolfsburg – Borussia Dortmund
Was Mannschaften im angeschlagenen Zustand häufiger passiert, widerfuhr diesmal auch dem VfL: Er ging mit viel Mut und Elan ins Spiel und kassierte dann gleich beim ersten gegnerischen Angriff das 0:1. Marco Reus stand auf der linken Seite völlig frei. Seinen Torschuss lenkte Wolfsburgs Keeper Koen Casteels direkt auf den Oberschenkel des Dortmunder Torjägers Füllkrug.
Die Wolfsburger brauchten einige Zeit, um sich nach diesem Rückschlag zu sammeln. Aber dabei halfen ihnen sogar die insgesamt vier kurzen Unterbrechungen, für die die Tennisbälle werfenden VfL-Fans in der ersten Halbzeit mit ihren Protesten gegen den geplanten Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga sorgten.
Als Einfallstor für Wolfsburger Angriffe erwies sich immer wieder die linke Dortmunder Abwehrseite mit dem diesmal sehr fehleranfälligen Ian Maatsen. Doch im letzten Moment ging aus Sicht der Niedersachsen immer etwas schief: Einmal rutschte dem Amerikaner Kevin Paredes der Ball in bester Kopfball-Position über die Stirn (27.). Zweimal blockten Dortmunder Verteidiger im Strafraum einen Querpass von Mattias Svanberg (45.+3/45.+7). Die beste VfL-Chance vergab Kevin Behrens, als er in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nur den Pfosten traf (45.+8).
Nach der Pause übernahmen die BVB-Fans das Werfen der Tennisbälle. Diesmal änderten die nächsten kurzen Unterbrechungen aber nichts am Spielverlauf. Die Wolfsburger drückten weiter auf den Ausgleich. Und diesmal auch mit Erfolg. Zum zweiten Mal an diesem Nachmittag bereitete Dortmunds Reus ein Tor vor, in dem er diesmal im eigenen Strafraum eine Kopfball-Kerze mit anschließendem Gedränge produzierte, aus dem heraus der eingewechselte Gerhardt zum verdienten 1:1 einköpfte.
Darmstadt 98 – VfB Stuttgart
Die Stuttgarter erwischten den besseren Start und belohnten sich mit der Führung durch Guirassy. Der Afrika-Cup-Rückkehrer stand erstmals seit Mitte Dezember wieder in der Startelf – und nach einer Ecke, die die Darmstädter nicht verteidigt bekamen, goldrichtig. Nach Vorlage von Kapitän Waldemar Anton traf der Nationalspieler Guineas per Kopf. Es war schon sein 20. Pflichtspiel-Tor in dieser Saison.
Die Gastgeber schlugen zwar umgehend zurück, das vermeintliche 1:1 durch Marvin Mehlem zählte aber nicht. Stürmer Sebastian Polter war der Ball zuvor an die Hand gesprungen, Schiedsrichter Tobias Welz nahm den Treffer nach einem Videocheck zurück (16.).