Betrugs-Ticker

Bundesnetzagentur warnt vor gefälschten Paypal-Anrufen


Aktualisiert am 08.10.2024 – 16:46 UhrLesedauer: 6 Min.

Paypal: Derzeit gehen betrügerische Anrufe im Namen des Finanzdienstleisters um. (Quelle: Rüdiger Wölk/imago-images-bilder)

Betrüger sind einfallsreich, wenn es darum geht, Menschen um ihr Geld zu bringen. Wir zeigen Ihnen, welche Maschen derzeit im Umlauf sind.

Kriminelle versuchen ständig, an sensible Daten von Konten und Kreditkarten sowie persönliche Informationen von Verbrauchern zu kommen. Dafür nutzen sie vor allem digitale Kanäle. Welche Maschen sie dabei verwenden, erfahren Sie hier.

Wer zurzeit einen Anruf mit der belgischen Vorwahl +32 erhält, sollte vorsichtig sein. Dahinter könnte sich ein gefälschter Paypal-Anruf verstecken. Nimmt man das Gespräch an, berichtet am anderen Ende eine Stimme vom Band von einer ausgelösten, hohen Zahlung. Dann wird der Angerufene aufgefordert, zur Verhinderung der Zahlung die Taste 1 zu drücken.

Die Bundesnetzagentur warnt: „Es ist davon auszugehen, dass die Anrufe einen rechtsmissbräuchlichen Hintergrund haben. Die Bundesnetzagentur warnt insbesondere davor, Anrufern persönliche Daten mitzuteilen.“

Laut der Behörde kommt es neben den Anrufen aus dem Ausland in einigen Fällen auch zu Anrufen unter Anzeige deutscher Mobilfunkrufnummern. „Beenden Sie den Anruf“, rät die Bundesnetzagentur. „Ignorieren Sie außerdem die Aufforderung, eine Taste zu drücken und teilen Sie keinesfalls persönliche Daten mit. Erzählen Sie Familie, Freunden und Bekannten von dieser Masche, damit diese gewarnt sind.“

  • Lesen Sie auch: Diese Telefonnummern sollten Sie sofort blockieren

Die Verbraucherzentrale warnt auf ihrer Webseite derzeit vor einer Betrugsmasche, die vor allem auf Kunden der Targobank abzielt. Laut dem „Phishing-Radar“ der VZ haben die betrügerischen E-Mails die Betreffzeile: „Verifizieren Sie Ihre Telefonnummer für einen sicheren Kontozugang“.

Über einen Link in der Nachricht soll man dann genau das tun können. Doch die Verbraucherzentrale warnt davor, diesen Link zu öffnen. Bereits an der „unseriösen Absenderadresse“ und der „unpersönlichen Anrede“ könne man erkennen, dass es sich bei der E-Mail um einen Phishing-Versuch handele. Wer diese Nachricht erhalten hat, sollte sie ins Spam-Postfach verschieben und nicht reagieren.

Die Polizei in Thüringen warnt vor sogenannten „Schockanrufen“ eines Betrügers, der sich als Polizist ausgibt. So seien die Beamten im Raum Apolda von mehreren Senioren auf Telefonbetrüger aufmerksam gemacht worden. Die Senioren berichteten, dass sich ein Mann am Telefon als Polizeibeamter ausgegeben und behauptetet habe, dass ein Familienmitglied in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt war. Bei dem Unfall sei eine Person ums Leben gekommen und man benötigte nun zur Entlassung des Beschuldigten eine Kaution in Höhe mehrerer tausend Euro.

„Glücklicherweise ging keiner der Angerufenen dieser Aufforderung nach und informierte umgehend die Polizei“, schreibt die Polizeiinspektion Apolda und warnt „eindringlich vor dieser Art von Anrufen“, bei der Menschen durch schlechte Nachrichten und mit Panikmache unter Druck gesetzt werden. Ein Zeichen solcher „Schockanrufe“ sei auch, dass der Anrufer versucht, den Angerufenen unter allen Umständen in der Leitung zu halten, damit keine Nachfrage bei Polizei, Verwandten oder Freunden möglich ist.

Gute Nachrichten in Sachen vereitelter Betrug kommen auch aus Nordrhein-Westfalen. Hier berichtet „Der Weseler Lokalkompass“, dass in den vergangenen Tagen mehrere Senioren „Schockanrufe“ bei der Polizei meldeten. Alle hätten die Betrugsmasche erkannt und das Richtige getan: aufgelegt.

Betrüger haben eine Seniorin in Sachsen mit der sogenannten Kochtopfmasche um 110.000 Euro geprellt. In zwei weiteren Fällen übergaben Senioren den Betrügern jeweils 25.000 Euro, wie die Dresdner Polizei berichtet. Erst später bemerkten sie den Betrug und verständigten die Polizei.

Bei der sogenannten Kochtopfmasche geben sich die Täter gegenüber meist älteren Menschen am Telefon als Polizisten aus. Im Gespräch suggerieren sie den Senioren, dass eine Diebesbande in ihrem Wohnumfeld unterwegs sei, die mit einem speziellen Ortungsgerät namens CC 15 Geldscheine auch innerhalb von Häusern aufspüren könne und dann gezielt einbrechen würde.

Die angeblichen Polizisten raten daher, das Geld in einen Kochtopf zu stecken, wo es nicht geortet werden könne. Zugleich bieten sie an, dass ein Beamter in Zivil das Geld abholt und angeblich in Sicherheit bringt. Die echte Polizei rät indes, niemals Geld in fremde Hände zu geben und keine Fremden in die Wohnung zu lassen.

Share.
Exit mobile version