„Aktenzeichen XY“:

Bruder von Mordopfer empört: ZDF-Intendant reagiert offenbar


Aktualisiert am 02.01.2025 – 06:42 UhrLesedauer: 2 Min.

„Aktenzeichen XY“-Moderator Rudi Cerne und das Kölner Mordopfer Andrea Weltzer: Die Ausstrahlung ihres Falls im ZDF hatte den Bruder der Getöteten verärgert. (Quelle: Polizei Köln/Imago-Montage/t-online)

Als „Aktenzeichen XY“ einen 32 Jahre alten Mordfall zeigt, wird die Sendung plötzlich abgebrochen. Nun meldet sich der ZDF-Chef bei der Familie.

ZDF-Intendant Norbert Himmler hat sich laut einem Bericht des „Kölner Stadt-Anzeigers“ für den Abbruch einer „Aktenzeichen XY“-Sendung bei der Kölner Familie eines Mordopfers entschuldigt. In einem ausführlichen Brief an den Bruder der 1992 getöteten Andrea W. habe er den Vorfall bedauert und die Hintergründe der Programmunterbrechung erläutert.

Die Sendung war am 6. November während der Ausstrahlung eines Cold Cases für eine Sondersendung der „heute“-Nachrichten zur Haushaltskrise der Bundesregierung unterbrochen worden. Eine Fortsetzung im Hauptprogramm blieb aus.

Sein Ärger: Das geplante Interview mit dem ermittelnden Kriminalbeamten Markus Weber und wichtige Fahndungsdetails konnten in der „Aktenzeichen XY“-Sendung wegen der Unterbrechung nicht mehr gesendet werden – und die Chance, dass sich aufgrund dessen Zeugen melden, blieb aus.

Der Fall der 28-jährigen Andrea Weltzer, die im Januar 1992 in Köln erstochen wurde, sollte nach 32 Jahren neu aufgerollt werden: Die 28-Jährige war am 7. Januar 1992, einem Dienstag, von einem Autofahrer gefunden worden. Die junge Frau lag mitten in der Nacht schwer verletzt und nicht ansprechbar an der Aachener Straße zur Ecke der Pfitznerstraße – also in der Nähe des Museums für Ostasiatische Kunst und des Melatenfriedhofs. Mehr zu dem Cold Case Andrea Weltzer erfahren Sie hier.

Wie der Bruder der Getöteten der Zeitung nun sagte, habe Himmler in seiner Antwort den „unglücklichen internen Ablauf“ geschildert und der Familie sein Mitgefühl ausgesprochen. Als Wiedergutmachung kündigte der Sender an, den Fall von Andrea W. in der Januarausgabe von „Aktenzeichen XY ungelöst“ erneut aufzugreifen.

Ob die Kölner Polizei in ihren Ermittlungen dann weiterkommt? Die Ermittler verfügen über DNA-Spuren des Täters und das mutmaßliche Tatmesser der Marke Luna. Andrea Weltzer hatte sich mit einem Teppichmesser zu wehren versucht. Die Polizei vermutet Verbindungen zum Hausbesetzer-Milieu, in das das Opfer Kontakte gehabt haben soll. Gesucht werden weiterhin zwei Männer mit den Vornamen „Tommi“ und „Klaus“.

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