Ab dem Hermannplatz und in einigen Seitenstraßen werden Böllerverbotszone eingerichtet. Außerdem sollen deutlich mehr Polizeikräfte eingesetzt werden.
Die Berliner Polizei plant eine weitere Verbotszone für Feuerwerk in Neukölln, nachdem es in der letzten Silvesternacht zu Böllerwürfen auf Polizisten gekommen war. Demnach sollen Böller und Raketen am Anfang der Sonnenallee ab dem Hermannplatz und in einigen Seitenstraßen untersagt werden.
Innensenatorin Iris Spranger (SPD) informierte am Freitag die Innenpolitiker aller Fraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus über die Vorbereitungen für die anstehende Silvesternacht und Maßnahmen zur Verhinderung erneuter Gewaltausbrüche. Böllerverbote gab es schon in den letzten Jahren in Schöneberg und auf dem Alexanderplatz, aber für Neukölln nur entsprechende Überlegungen.
Deutlich mehr Polizisten als im vergangenen Jahr werden demnach Silvester eingesetzt, um Krawalle in bestimmten Problemkiezen wie vor einem Jahr zu verhindern. Im vergangenen Jahr waren es 1.300 zusätzliche Polizisten zu den üblichen Besatzungen der Streifenwagen.
Dieses Jahr sollen dazu noch mal mehr als 1.000 weitere Berliner Polizisten plus rund 500 Beamte der Bundespolizei kommen. Das bedeutet also eine Aufstockung um mehr als 1.500 auf insgesamt mehr als 2800 zusätzliche Polizisten.
Feuerwehr Berlin plant „brennpunktorientierten“ Einsatz
Für Absperrungen und Kontrollen von Verbotszonen müssen viele Polizisten bereit gestellt werden. Zudem kann die Polizei das Ausweichen auf die Umgebung kaum verhindern. Sonnenallee und Hermannplatz zählten schon in den vergangenen Jahren zu Orten, wo ab dem frühen Abend zahlreiche erlaubte und verbotene Böller explodierten und Raketen quer über die Straße und auch auf Autos abgeschossen wurden.
Außerdem konzentrierten sich dort nach dem islamistischen Terrorangriff auf Israel im Oktober aggressive Demonstrationen für Palästina und gegen Israel. Das Thema könnte auch in der Silvesternacht eine Rolle spielen. „Wir werden dieses Mal mit einem deutlich höheren Kräfteansatz rangehen und mit einem brennpunktorientierten Ansatz“, sagte der Leiter der Feuerwehr in einer internen Präsentation, die sich die „Berliner Zeitung“ angesehen hat.
Trotz der vielen zusätzlichen Maßnahmen, zu der auch eine engere Abstimmung zwischen Polizei und Feuerwehr gehört, rechnen Politik und Polizei aber auch in diesem Jahr wieder mit aufgeheizter Stimmung in Nord-Neukölln, Gropiusstadt und der High-Deck-Siedlung ebenfalls in Neukölln sowie Teilen von Schöneberg, Gesundbrunnen und auch Spandau.