Katastrophe in Indien
Erster Dreamliner-Absturz: Boeing-Maschine hat lange Problemliste
Aktualisiert am 13.06.2025 – 07:34 UhrLesedauer: 3 Min.
Der Absturz eines Air-India-Flugzeugs löst Entsetzen aus. Es ist nicht das erste Mal, dass Flugzeuge dieses Typs Probleme machen.
Video | Überlebender verlässt Absturzstelle
Es ist der erste Absturz eines Dreamliners seit dem Start der Produktion im Jahr 2007. Doch schon zuvor machten Maschinen dieses Typs Probleme:
Im Januar 2013 kam es an Bord einer Dreamliner-Maschine zu einem Brand der Batterie. Kurze Zeit später musste ein Flieger der All Nippon Airways aufgrund eines Batteriedefekts und Brandrauchs notlanden. Danach verhängten die US-amerikanischen und europäischen Luftfahrtbehörden ein vorübergehendes Flugverbot für alle Dreamliner. Im April 2013 wurde das Verbot wieder aufgehoben, nachdem alle Batterien überprüft worden waren.
Im Juli 2013 geriet ein Flugzeug von Ethiopian Airlines am Flughafen London-Heathrow in Brand. Zu dem Zeitpunkt befanden sich keine Menschen an Bord. Als Auslöser für den Brand wurde eine fehlerhafte Verkablung der Batterien verantwortlich gemacht. Bei anschließenden Untersuchungen wurden bei weiteren Maschinen dieses Typs ähnliche Fehler gefunden.
In einem Fall aus dem Jahr 2014 führte ein Leck an einer Air Norwegian Maschine auf dem Weg von Bangkok nach Oslo zu einer Verspätung von mehr als 19 Stunden. Das Flugzeug bereitete sich gerade auf den Abflug vor, als die Besatzungsmitglieder ein Treibstoffleck bemerkten. Das Leck war durch ein Problem mit einem Treibstoffventil verursacht worden. Die Passagiere wurden aus dem Flugzeug geholt, das daraufhin außer Betrieb genommen wurde. Der Flug startete 19 Stunden später, und der Jet wurde anschließend in eine Wartungswerkstatt in Stockholm gebracht.
2021 kam es bei einem geparkten Dreamliner – ebenfalls am Flughafen London-Heathrow – zu einem Zusammenbruch des Bugfahrwerks, weshalb die Maschine vornüberkippte. Zum Zeitpunkt der Fehlfunktion war kein Passagier an Bord. Eine anschließende Untersuchung ergab, dass ein Mitarbeiter des Bodenpersonals einen Fehler gemacht hatte.
Video | Boeing sackt plötzlich ab – Passagier berichtet von Schreckmomenten
Untersuchungen ergaben, dass der Vorfall unabsichtlich von einer Flugbegleiterin ausgelöst worden war. Denn die Cockpitsitze der Boeing 787 sind mit einer speziellen Einstiegshilfe ausgestattet: Über einen Schalter an der Rückenlehne lassen sie sich ein Stück nach vorn und zur Seite verschieben, um den Einstieg zu erleichtern. Ein unterhalb der Kopfstütze angebrachter Schieberegler ist zusätzlich durch eine kleine Plastikklappe gegen unbeabsichtigte Aktivierung gesichert.
Dennoch kam es offenbar zu einem folgenschweren Fehler: Ein Flugbegleiter soll beim Servieren einer Mahlzeit im Cockpit versehentlich den Schalter betätigt haben. Nach ersten Erkenntnissen der Unfallermittler wurde der Pilot durch die plötzliche Sitzbewegung gegen das Steuerhorn gedrückt, woraufhin die Maschine in den Sinkflug überging.