Das Verschwinden der Maus hat in Köln für Aufsehen gesorgt. Auch Jan Böhmermann schaltet sich ein und geht dann mit dem WDR ins Gericht.

Nach dem Wirbel um die zwischenzeitlich verschwundene Maus-Figur vom Kölner Wallrafplatz hat ZDF-Moderator Jan Böhmermann die Abschaffung mehrerer öffentlich-rechtlicher Programme gefordert. Aktivisten der Kampagnenorganisation Campact hatten das kleine Denkmal in der Nacht zu Dienstag mitgenommen – als Zeichen gegen „die drastischen Kürzungen im Informations- und Bildungsangebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“ setzen, wie Geschäftsführerin Astrid Deilmann erläutert hatte. Später wurde die Maus nach Köln zurückgebracht.

In der neuen Woche wollen die Ministerpräsidenten der Länder bei einer Konferenz in Leipzig über eine Rundfunkreform sprechen und dabei auch Finanzierungsfragen thematisieren. Sicher ist jetzt schon: Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk stehen Kürzungen an – für Böhmermann wären diese vor allem in den dritten Programmen durchaus sinnvoll.

Der ZDF-Moderator sagte am Sonntag in seinem Spotify-Podcast mit dem Musiker Olli Schulz, dass, wenn es nach ihm gehen würde, zuerst die Verbrauchersendungen in den dritten Programmen gestrichen werden könnten: „Lokalberichterstattung ist wichtig, aber brauchen wir jetzt wirklich sieben Sendungen in neun Sendern, wo irgendwelche Produkte in Fußgängerzonen getestet werden? Muss das wirklich regional hergestellt werden? Das kann doch alles auf einen Sender.“

Ohnehin bräuchten die öffentlich-rechtlichen Sender mehr Innovation, so der Kölner. Die Liebe des WDR zur Maus von Armin Maiwald sei für die Sendeverantwortlichen vor allem eine „Erinnerung daran, dass die glorreichen Tage schon ein paar Jahrzehnte zurückliegen.“ Und weiter: „Die Existenz der Maus entbindet den WDR nicht davon, mal ein paar neue Sachen auszuprobieren und sich nicht immer nur mit sich selber zu beschäftigen.“

Bei den Beratungen der Ministerpräsidenten in dieser Woche wird es nicht um die Kürzung von konkreten Programmen gehen, sondern unter anderem um den Umfang. Die Länder haben in ihrem Entwurf eine Reduzierung der Hörfunk- oder TV-Kanäle angedacht.

Die Bundesländer sind sich auch uneins bei der Frage, ob der Rundfunkbeitrag zum 1. Januar 2025 steigen soll. Einer Empfehlung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) zufolge soll der Beitrag zum Jahreswechsel von monatlich 18,36 Euro um 58 Cent auf monatlich 18,94 Euro klettern.

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