Wo befinden sich die schönsten Schlösser in Deutschland? Zumindest nicht in Hamburg, wie ein aktuelles Ranking vermuten lässt.

Das Vergleichsportal testberichte.de hat untersucht, welche die beliebtesten und unbeliebtesten Schlösser und Burgen in Deutschland sind. Mehr als 1.300 historische Gebäude fielen in die Auswertung. Nicht sonderlich glänzen konnten dabei die Anwesen in Hamburg.

Das Portal untersuchte eigenen Angaben zufolge rund 2 Millionen Online-Rezensionen. Das beliebteste Schloss kommt dabei auf durchschnittlich 4,9 Bewertungs-Sterne (von möglichen 5), das unbeliebteste liegt bei 3,0. Die Grundlage der Auswertung bildeten Google-Rezensionen zu Burgen und Schlössern in Deutschland mit mindestens 100 Bewertungen.

Zwei Gebäude aus Hamburg schafften es ins Ranking: das Bergedorfer Schloss und die Burg Henneberg. Das Schloss Bergedorf landete auf Platz 569, die Burg Henneberg nur auf Platz 1.147. Doch woran liegt es?

Zunächst einmal spiegelt die Untersuchung nicht repräsentativ wider, welche Schlösser wirklich am beliebtesten und unbeliebtesten sind. So haben etwa zahlreiche der Gebäude eine ähnliche Sternebewertung. In diesem Fall wurden sie nach der Anzahl der Bewertungen gewichtet. Je mehr Bewertungen es gibt, desto weiter oben landeten sie in der Liste. Insgesamt ist das Ranking eher als grobe Tendenz zu begreifen.

Ein Blick auf die negativen Bewertungen zeigt jedoch recht eindeutig, woran es den Anwesen mangelt. Das Bergedorfer Schloss hat etwa im Schnitt 4,5 Sterne auf Google erhalten. In den Rezensionen wird beispielsweise das Café und sein „leckerer Kuchen“ gelobt. Kritisiert wird dagegen, dass es innerhalb des Schlosses zu wenig zu sehen gebe. So wird etwa mehrfach geschrieben, der Besuch sei als langweilig empfunden worden.

Anderen Problemen müssen sich dagegen die Besucher der Burg Henneberg (4,3 Sterne im Durchschnitt) stellen. Denn das Alsterschlösschen, wie die Burg auch genannt wird, wuchert zunehmend zu. Noch immer steht das Anwesen zum Verkauf – für stolze 1,9 Millionen Euro. Mehr dazu lesen Sie hier. Und der Leerstand kommt dem Gebäude offenbar nicht zugute.

„Bloß nicht hinfahren“, warnt ein Rezensent. „Von außen alles zugesperrt, durch die Bäume kann man die Burg (außer vielleicht im Winter) noch nichtmal sehen.“ Nur ein „kleiner Zipfel“ lasse sich erahnen. Trotz der vielfach gelobten Traumkulisse ist der Besuch für viele offenbar zum Reinfall geworden.

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