Ein großer Teil der Autofahrer fühlt sich während nächtlicher Fahrten gestört, wenn sie von anderen Autos geblendet werden. Wie dies zustande kommt und was Sie tun können.

Das Wichtigste im Überblick


Für einen Großteil der Autofahrer sind sie nachts ein Problem: Blendungen durch andere Autos. Einer Umfrage des ADAC zufolge fühlen sich fast 27 Prozent der Autofahrerinnen und Autofahrer nachts geblendet – 21,7 Prozent regelmäßig, 5 Prozent fast immer. Knapp die Hälfte (49,5 Prozent) gibt an, dass dies manchmal geschehe. Zwei Drittel aller Befragten empfinden das als störend oder sogar unerträglich.

Denn der starke Lichteinfall in den Augen führt zu gefährlichen Reaktionen: Mehr als die Hälfte der befragten Autofahrer gab an, in diesen Fällen die Augen zuzukneifen, sie sogar kurz ganz zu schließen oder häufig blinzeln zu müssen. 60,1 Prozent stellten fest, alles rund um die Lichtquelle nur schwer erkennen zu können.

Vor allem das Fernlicht ist ein Problem: 82 Prozent finden es störend; das Abblendlicht (41 Prozent) und die Nebelschlussleuchte (26,7 Prozent) sind ebenfalls störend.

Blendungen durch andere Autos: Das ist so gefährlich daran

Wenn Sie auf einer dunklen Straße durch ein entgegenkommendes Auto geblendet werden, kann das Ihre Sicht bis zu einer halben Minute lang verschlechtern: Die Rezeptoren in der Netzhaut der Augen sind kurzzeitig überfordert. Im konkreten Moment der Blendung kann das sogar so weit führen, dass Sie für kurze Zeit gar nichts sehen.

Bernhard Lachenmayr, Augenarzt in München, sagt laut Angaben von „mobile.de“, dass dieser Effekt mit dem Lebensalter des Fahrers zunehme: Bei Menschen zwischen 60 und 70 Jahren kann der Zustand des Blind-Effekts bis zu zwei Sekunden dauern. In dieser Zeit fährt ein Auto bei Landstraßengeschwindigkeit 56 Meter weit. Sie legen also einen nächtlichen Blindflug hin und können in einigen Situationen nicht rechtzeitig reagieren. Ergebnis: ein erheblich längerer Anhalteweg. Je nach Helligkeit der Umgebung und Alter des Fahrers kommen zehn Meter und mehr hinzu, bevor das Auto steht.

Aber auch junge Menschen können durch das Licht so stark gestört werden, dass sie den Verkehr nicht so gut wie nötig wahrnehmen. Wird ein Autofahrer geblendet, erkennt er ein Hindernis mit Verzögerung, reagiert also im Zweifelsfall zu spät. Ergebnis: ein erheblich längerer Anhalteweg. Je nach Helligkeit der Umgebung und Alter des Fahrers kommen da schnell zehn Meter und mehr hinzu, bevor das Fahrzeug steht.

Das sind die Ursachen für Blendungen

Neben dem eingeschalteten Fernlicht mit maximaler Straßenausleuchtung können auch falsch eingestellte oder verschmutzte Scheinwerfer Gründe dafür sein, warum der Gegenverkehr geblendet wird: Leuchten die Scheinwerfer zu stark nach oben, wird nicht nur die Fahrbahn vor dem Fahrzeug angestrahlt, sondern auch entgegenkommende Fahrzeuge.

Die Leuchtweite kann sich ebenso verändern, wenn das Auto voll beladen ist, ein Anhänger angekuppelt wird oder die Leuchtmittel getauscht wurden. Achten Sie daher darauf, die Scheinwerfer entsprechend einzustellen.

Auch Schmutz kann dazu führen, dass die Lichtstrahlen gebrochen werden, sodass schmutzige Leuchten bis zu viermal so stark blenden wie saubere.

Blenden moderne Scheinwerfer stärker als ältere Modelle?

LED- und Xenon-Scheinwerfer können den Gegenverkehr stärker irritieren als Scheinwerfer mit Halogentechnik: Sie haben eine Farbtemperatur, die dem Tageslicht ähnelt. Das menschliche Auge jedoch passt sich den Lichtverhältnissen der Nacht an – das helle Licht wird als unpassend wahrgenommen.

Share.
Exit mobile version