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Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang: Das ist typisch für eine Blasenentzündung. Was Sie außerdem über die Erkrankung wissen sollten.

Eine Blasenentzündung, fachsprachlich Zystitis genannt, zählt zu den häufigsten Harnwegsinfekten – und betrifft vor allem Frauen. Doch welche Symptome sind möglich, was hilft und wie lässt sich vorbeugen? Die wichtigsten Fakten zum Thema finden Sie hier.

  • Blasenentzündung: Ist sie ansteckend?

Eine akute Blasenentzündung kann sehr schmerzhaft sein und den Alltag belasten – dennoch ist sie in den meisten Fällen unkompliziert und lässt sich gut behandeln. Folgende Anzeichen weisen auf eine Zystitis hin:

  • brennende oder stechende Schmerzen beim Wasserlassen
  • starker Harndrang
  • Probleme beim Einhalten
  • ungewöhnlich strenger Uringeruch
  • trüber Urin
  • (manchmal) Blut im Urin

Bei einer starken Blasenentzündung können sich Betroffene außerdem müde, abgeschlagen und krank fühlen. Auch ungewohnte Reizbarkeit, Unkonzentriertheit und Schlafprobleme können hinzukommen.

Ausfluss aus der Scheide ist bei einer Blasenentzündung eher untypisch.

  • Mehr zum Thema: Symptome einer Blasenentzündung

Statistisch gesehen erkranken etwa fünf bis sieben von zehn Frauen mindestens einmal im Leben an einer Blasenentzündung. Dabei handelt es sich genau genommen um eine Entzündung der Schleimhaut in der Harnblase. Auslöser sind meist Escherichia-coli-Bakterien, die aus der eigenen Darmflora stammen. Gelangen diese in die Harnröhre, können sie bis in die Blase aufsteigen. Dort heften sie sich an der Blasenwand an und vermehren sich – so kann sich eine Entzündung entwickeln. Ein geschwächtes Immunsystem kann Harnwegsinfekte begünstigen.

Blasenentzündungen treten bei Frauen häufiger auf als bei Männern. Das hat auch anatomische Gründe: Männer haben eine fast 20 Zentimeter lange Harnröhre. Bei Frauen ist die Harnröhre nur 2 bis 5 Zentimeter lang und endet oberhalb des Scheideneingangs, unweit des Analbereichs. Dadurch können Keime vom Darmausgang leichter in die Harnröhre und so in die Blase gelangen, beispielsweise bei falschem Abwischen nach dem Stuhlgang von hinten nach vorne oder durch die Bewegungen beim Geschlechtsverkehr.

Schreitet eine Blasenentzündung weiter fort, können die Keime bis in die oberen Harnwege aufsteigen und eine Nierenbeckenentzündung hervorrufen. Dann treten zusätzlich zu den bereits genannten Anzeichen auch Schmerzen in der Nierengegend sowie Übelkeit, Schüttelfrost und Fieber auf.

Eine Blasenentzündung ist oft harmlos und verschwindet meist innerhalb weniger Tage. Dauert sie länger an oder verschlimmert sich, ist eine zeitnahe ärztliche Abklärung ratsam. Das gilt insbesondere, wenn weitere Beschwerden wie Fieber, Rückenschmerzen oder Blut im Urin auftreten. Erste Anlaufstelle für Frauen ist die hausärztliche oder frauenärztliche Praxis, für Männer die hausärztliche oder urologische Praxis.

Therapie: Wie wird eine Blasenentzündung behandelt?

Eine Urinprobe kann dem Arzt oder der Ärztin Aufschluss darüber geben, ob es sich um eine Blasenentzündung oder eine andere Erkrankung handelt. Bei einer unkomplizierten Zystitis sind in der Regel erst einmal keine Antibiotika nötig. Häufig genügt bereits eine Behandlung mit Schmerzmitteln (wie Ibuprofen) in Kombination mit reichlicher Flüssigkeitszufuhr.

Generell ist es ratsam, ausreichend zu trinken – empfohlen werden 1,5 bis 2 Liter über den Tag verteilt. So werden Nieren und Blase gut durchspült. Die Blase sollte beim Wasserlassen zudem vollständig entleert werden. Denn im Restharn können sich Erreger leicht vermehren.

Damit keine Darmbakterien in die Scheide geraten, sollten Frauen sich nach dem Stuhlgang immer von vorn nach hinten abwischen.

Auch eine gute Intimhygiene ist wichtig. Von zu viel Seife, Intimwaschlotionen oder -sprays raten Fachleute allerdings ab, denn dadurch gerät die Hautflora aus dem Gleichgewicht. In der Regel genügt es, den Intimbereich mit warmem Wasser zu waschen.

Zur Vorbeugung von Blasenentzündungen werden auch Cranberry-Produkte in Form von Pulver, Säften, Tabletten oder Kapseln angeboten. Betroffene profitieren davon jedoch wahrscheinlich nur minimal. Studien zeigen, dass bei Einnahme eines Scheinmedikaments (Placebo) etwa 8 von 100 Frauen mindestens einmal pro Vierteljahr eine Blasenentzündung hatten – bei Einnahme von Cranberry-Produkten erkrankten im selben Zeitraum etwa 5 von 100 Frauen.

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