Razzia in Berlin und Brandenburg
Dieser „Friedensverein“ soll russische Terroristen unterstützen
Aktualisiert am 27.05.2025 – 13:55 UhrLesedauer: 1 Min.
Ermittler haben mehrere Objekte des Vereins „Friedensbrücke“ durchsucht. Der Vorwurf: Unterstützung einer terroristischen Vereinigung.
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat am Dienstag laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ in Berlin und Brandenburg mehrere Objekte des Vereins „Friedensbrücke – Kriegsopferhilfe e. V.“ durchsucht. Die Maßnahmen erfolgten auf Anordnung des Generalbundesanwalts.
Im Fokus steht der Verdacht, dass der Verein zwischen 2015 und 2022 Spendengelder an die selbsternannten prorussischen „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk weitergeleitet haben soll. Diese gelten nach Einschätzung der Bundesanwaltschaft als terroristische Vereinigungen. Eines der durchsuchten Objekte war das Berliner Vereinsbüro in Friedrichshain.
Der Verein mit Sitz im brandenburgischen Wandlitz gibt an, Hilfslieferungen an russische Zivilisten im Donbass zu organisieren. Ermittler vermuten jedoch, dass Spendengelder direkt in die umkämpften Separatistengebiete geflossen sein könnten.
Laut übereinstimmenden Recherchen von „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR wurden im Zuge der Ermittlungen auch zwei Haftbefehle erlassen. Die betroffenen Personen sollen sich aktuell in Russland aufhalten, weshalb die Festnahmen bislang nicht vollstreckt werden konnten.
Eine der Verdächtigen ist dem Bericht zufolge die Vereinsvorsitzende Liane K. Sie soll über ihren Telegram-Kanal mehrfach prorussische Inhalte verbreitet und öffentlich zu Protestaktionen gegen westliche Militärtransporte aufgerufen haben. Auch Klaus K., ein weiteres Vereinsmitglied, soll sich in Russland aufhalten. Ihm wird vorgeworfen, über ein Firmennetzwerk Geld in die Ostukraine transferiert zu haben.
Am frühen Dienstagmorgen durchsuchten die Ermittler auch die Wohnung des Kassenwarts des Vereins. Gegen ihn liegt jedoch kein Haftbefehl vor. Die weiteren Ermittlungen dauern an.