Polizei mit Nägeln ausgebremst
Bande stiehlt Kulturerbe im Millionenwert
22.11.2024 – 17:33 UhrLesedauer: 1 Min.
Es zählt zum nationalen Kulturerbe: das Werk „Via Vitae“. Jetzt wurde es von mehreren Tätern gestohlen.
Eine bewaffnete Bande hat ein „Meisterwerk der Goldschmiedekunst“ im Wert von mehreren Millionen Euro aus einem Museum für religiöse Kunst in Frankreich gestohlen. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP am Freitag. Die Täter kamen am Donnerstagnachmittag mit Motorrädern, als etwa 20 Besucher im Museum waren. Nach dem Raub flohen die Täter. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen bewaffneten Banden-Diebstahls.
Beim Überfall gaben die Täter zunächst mehrere Schüsse ab, die jedoch niemanden verletzten. Anschließend durchsägten sie das Panzerglas, hinter dem sich die drei Meter hohe Plastik des Goldschmiedkünstlers Joseph Chaumet befand. Das Werk „Via Vitae“ aus dem Jahr 1905 zeigt Szenen aus dem Leben Jesu und zählt zum nationalen Kulturerbe Frankreichs.
Zur Beute zählen mehrere kleine Statuen aus Gold und Elfenbein sowie Dekorationen mit Smaragden. Die Täter sägten zudem einen Teil des Marmorsockels ab. Sie entkamen, indem sie Nägel auf die Fahrbahn streuten und so zwei Polizeifahrzeuge ausbremsten.
Der Wert der Beute wird auf fünf bis sieben Millionen Euro geschätzt. Die französische Kulturministerin Rachida Dati verurteilte die Tat und nannte es „einen großen Verlust für unser nationales Kulturerbe“. Das Hieron-Museum im zentralfranzösischen Paray-le-Monial ist eines der ältesten Museen für Sakralkunst und war bereits mehrfach Ziel von Überfällen – zuletzt wurden dort 2017 zwei Goldkronen gestohlen.