Während der Dortmunder Weihnachtsmarkt Besucher aus aller Welt anzieht, mahnt Innenministerin Faeser zur Wachsamkeit in deutschen Innenstädten. Was macht das mit den Besuchern. t-online hat sich umgehört.

Konkrete Gefährdungshinweise gebe es zwar aktuell nicht, sagte die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Donnerstag. „Aber wir haben angesichts der abstrakt hohen Bedrohungslage weiter Grund zu großer Wachsamkeit und konsequentem Handeln für unsere Sicherheit.“ Besonders die Gefährdungslage durch islamistischen Terror sei anhaltend hoch, erklärte das Bundesamt für Verfassungsschutz dem RND. Was denken die Besucher des Dortmunder Weihnachtsmarktes über die Mahnungen aus Berlin. t-online hat sich umgehört.

Die 21-jährige Lara besucht den Weihnachtsmarkt mit ihren Freundinnen. Am Glühweinstand erzählt sie, dass sie die Nachrichten kennt. „Aber akute Angst vor Anschlägen habe ich nicht“, sagt sie. Sonst wäre sie nicht hier. Allerdings schätzt sie die Gefahr am Abend auf dem Markt größer ein, da es dann in der Innenstadt am vollsten sei. „Da macht man sich dann schon mal Gedanken“, so die 21-jährige Dortmunderin.

Nadine (32), die den Weihnachtsmarkt mit ihrer Mutter und ihrem Vater besucht, hat eher Angst vor kleinkriminellen Taschendieben. Deswegen trägt sie ihre Tasche immer griffbereit am Bauch, erzählt sie. „Besonders bei vielen Menschenmassen fühle ich mich dann sicher, dass mir keiner irgendetwas klauen kann.“ Die Familie besucht den Dortmunder Markt seit vielen Jahren. „Wir sind richtige Dortmund Fans“, sagt Mutter Cordula (55).

„Anschläge kann man nicht ausschließen“, erzählt sie weiter. Das mache schon ein mulmiges Gefühl, insbesondere wenn sie über den Anschlag 2016 am Breitscheidplatz in Berlin nachdenken würde. Aber abbringen von ihren Besuchen lässt sich die Familie nicht, im Gegenteil. „Wir schauen uns den Markt heute Abend noch mal richtig an, wenn alles leuchtet“, sagt die Mutter.

Auch das Ehepaar Kügler lässt sich von den Nachrichten nicht beirren. Die beiden haben über eine Stunde Fahrt in Kauf genommen, um den Weihnachtsmarkt in Dortmund zu besuchen. Besonders der XXL-Baum mit seiner Neugestaltung interessiert das Ehepaar. „Schlimmes kann überall passieren, ob ich jetzt in eine Apotheke gehe oder auf den Weihnachtsmarkt. Ganz egal“, sagt der Ehegatte.

Sandy Mennecke ist die Tochter des Inhabers der Glühwein-Pyramide auf der Kampstraße. Sie hält das Thema von den Medien für aufgebauscht. „Ich fühle mich seit Jahren auf dem Weihnachtsmarkt sicher“, sagt sie. „Jedes Jahr gibt es ein ausführliches Sicherheitskonzept der Polizei, da machen alle mit.“ Man könne sich darauf verlassen, dass die Maßnahmen greifen, so die Mitveranstalterin.

In der Tat zeigt sich die Polizei präsent. Polizisten patrouillieren in geregelten Abständen über den Markt, auch das Ordnungsamt ist mit Einsatzkräften vor Ort. Die Polizei wird verstärkt präsent sein und intensive Kontrolle auf und an den Zugängen des Weihnachtsmarkts durchführen, teilte die Polizei bereits vor der Eröffnung des Weihnachtsmarktes am vergangenen Donnerstag mit. Generell gilt in der Weihnachtsstadt ein Waffen- und Messerverbot. Die Zugänge zum Weihnachtsmarkt sind zudem mit Pollern gesichert.

Share.
Exit mobile version