Aus dem Cuxland

Bundestagskandidat lechzt auf X nach Pornostars


08.01.2025 – 17:46 UhrLesedauer: 2 Min.

Bündnis Deutschland-Politiker Bernd Vogel: Der 75-Jährige hat seine Kandidatur für den Bundestag wegen Sex-Postings zurückgezogen. (Quelle: IMAGO (Michael Eichhammer, Zoonar) + privat)

Bernd Vogel aus Loxstedt (Landkreis Cuxhaven) wollte für das Bündnis Deutschland für den Bundestag kandidieren. Doch Sex-Kommentare auf X haben ihm reichlich Ärger beschert.

Die Nachrichten, die Bernd Vogel unter Fotos von Models oder Erotikdarstellerinnen hinterlassen hat, sind deutlich: „I like your tits“ oder „I kiss your cunt baby“, schrieb der Politiker dort, bat außerdem manche der teils echten, teils KI-generierten Frauen, um pornografische Bilder. Manche der Sex-Accounts warben auch für ihre Abos auf der Bezahl-Plattform „OnlyFans“. Einige Posts hat Vogel offenbar wieder gelöscht, doch öffentlich geworden sind seine Aktivitäten dennoch.

„Ich hatte da vielleicht ein, zwei Gläser Wein getrunken. Ich habe mich aber entschuldigt und verzichte auf meine Kandidatur“, sagte Bernd Vogel der „Nordsee-Zeitung“. Für ihn sei die Sache damit erledigt. Er wolle künftig „nur noch positive Dinge schreiben“.

Vogels Verhalten sei mit den Werten der Partei nicht zu vereinen, sagte Ingo Dorendorf, Landesvorsitzender des Bündnis Deutschland in Niedersachsen: „Sexismus und unsittliches Verhalten haben bei uns keinen Platz. Wir distanzieren uns klar von solchen Handlungen und werden mit aller Konsequenz darauf reagieren.“

Nicht nur die Sexkommentare fallen auf Vogels X-Profil auf: Der Politiker äußert sich auf der Plattform vorrangig politisch – und ist eindeutig einzuordnen. Er teilt gegen „links-grüne Propaganda“ oder „Merkel-Scheiß“ aus, äußert sich islamfeindlich, rassistisch und homophob, unterstützt Donald Trump, Ungarns Viktor Orbán oder Giorgia Meloni, die faschistische Ministerpräsidentin Italiens. Deutschen Medien wirft der 75-Jährige wiederholt Propaganda und Manipulation vor.

Auf der Landesliste des Bündnis Deutschland hätte Bernd Vogel am 23. Februar auf Platz 10 kandidiert. „Das hatte aber sowieso nur symbolischen Charakter“, schätzte er seine kaum vorhandenen Chancen auf einen Einzug in den Bundestag in der „Nordsee-Zeitung“ ein.

Zuvor kandidierte Vogel bereits für mehrere Parteien, stets ohne Erfolg: Unter anderem trat er für die FDP, die AfD und für deren Abspaltung LKR (heute: Wir Bürger) an.

Das Bündnis Deutschland ist eine 2022 gegründete politische Partei, die sich als rechtskonservativ-liberal versteht. Sie positioniert sich im politischen Spektrum rechts der CDU/CSU.

Kritiker werfen der Partei vor, zu wenig Distanz zur AfD zu zeigen. Durch Übertritte ist das Bündnis Deutschland im Bundestag und in der Bremischen Bürgerschaft vertreten.

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