Schon vor einigen Jahren hatte die Bundeswehr ein Drohnen-Abwehr-System in Auftrag gegeben. Jetzt soll das Projekt deutlich teurer werden.

Ein Anti-Drohnen-System der Bundeswehr soll offenbar deutlich teurer in der Anschaffung werden, als es zunächst geplant war. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ unter Berufung auf Informationen aus dem Bundesfinanzministerium. Demnach sei 2020 für das System mit Kosten von 240,6 Millionen Euro gerechnet worden.

Aus einer Vorlage des Ministeriums an den Haushaltsausschuss im Bundestag geht allerdings hervor, dass die Industrie für das Projekt mittlerweile 1,3 Milliarden Euro fordert. Der Ausschuss soll darüber am Mittwoch beraten: Er muss sämtlichen Rüstungsanschaffungen zustimmen, deren Summe 25 Millionen Euro übersteigt.

Rechnungshof alarmiert

Auch der Bundesrechnungshof soll auf die gestiegenen Kosten bereits aufmerksam geworden sein: Dem zuständigen Beschaffungsamt sei es bisher nicht gelungen, die gestiegenen Kosten ausreichend zu erklären. Das Verteidigungsministerium solle daher untersuchen, wie der Preis genau zustande gekommen ist: „Der Bundesrechnungshof schließt nicht aus, dass der Anbieter hohe Risikozuschläge in sein Angebot eingepreist hat“, soll es in einem internen Papier des Rechnungshofes heißen.

Anbieter des Systems ist ein Zusammenschluss aus den Rüstungskonzernen Rheinmetall, Hensoldt und Diehl. Mit dem System sollen Drohnen und Raketen aus dem Nah- und Nächstbereich abgewehrt werden können.

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