Neue Vorwürfe gegen Alfons Schuhbeck. Die Staatsanwaltschaft München soll wieder gegen den einstigen Starkoch ermitteln.

Der frühere Münchner Starkoch Alfons Schuhbeck verbüßt bereits eine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung. Nun ermittelt einem Bericht zufolge die Staatsanwaltschaft München I wegen eines weiteren Vorwurfs gegen den 75-Jährigen. Konkret soll es um Insolvenzverschleppung sowie um Betrug mit Corona-Hilfen gehen. Das berichten die „TZ“ und der „Münchener Merkur“, die beide zum Ippen-Verlag gehören. Noch in diesem Jahr könnte es den Berichten zufolge zu einer Anklage kommen.

Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Anne Leiding, bestätigte die Ermittlungen am Donnerstag auf Anfrage. Die Ermittlungen im Zusammenhang mit elf Firmen des Beschuldigten neigen sich ihren Angaben zufolge dem Ende zu, das Verfahren könne voraussichtlich bald abgeschlossen werden. Schuhbecks Anwalt Norbert Scharf wollte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dazu nicht äußern.

Schuhbeck soll demnach während der Pandemie-Zeit falsche Angaben gemacht haben, um an finanzielle Soforthilfen des Staates zu gelangen. Geprüft werde von der Staatsanwaltschaft auch, ob Schuhbeck mit seinen Firmen noch Gelder beiseite geschafft und keine richtigen Angaben zu seiner Insolvenz gemacht hatte.

Wegen Steuerhinterziehung in Höhe von etwa 2,3 Millionen Euro war Schuhbeck im Oktober 2022 zu drei Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Am 23. August 2023 trat Schuhbeck in der bayerischen Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech seine Strafe an. Derzeit sitzt er seine Strafe in der Justizvollzugsanstalt Rothenfeld im sogenannten offenen Vollzug ab.

Schuhbeck war jahrelang fester Bestandteil der Münchner Bussi-Bussi-Gesellschaft. Er bewirtete Promis und wurde dabei selbst einer. Er hat die Queen bekocht, die Beatles, Charlie Chaplin und immer wieder auch den FC Bayern München und wurde einer der bekanntesten Köche und Gastronomen der Republik.

Schuhbeck baute ein Firmengeflecht mit drei Restaurants auf, einem Catering-Service, einem Eissalon und Gewürzläden. Er arbeite 19 Stunden am Tag, sagte er noch zu seinem 70. Geburtstag vor fünf Jahren. Doch Schuhbeck fiel tief. Er meldete Insolvenz für seine Münchner Restaurants an, im vergangenen Jahr wurde auch ein Insolvenzverfahren gegen ihn persönlich eröffnet.

Inzwischen sind von dem einstigen Gastro-Imperium nur noch die Gewürzläden übrig geblieben. Im Münchner Laden gab Schuhbeck bis kurz vor seinem Haftantritt auch wieder Kochkurse.

„Ich habe einiges falsch gemacht“, sagte Schuhbeck 2022 vor Gericht, bevor er sich dann doch zu einem umfangreicheren Geständnis durchringen konnte. „Ich habe mir, meinen Freunden und Bekannten und auch meinen Verteidigern bis zuletzt etwas vorgemacht, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass ich unternehmerisch gescheitert bin.“ Im Prozess sagte er auch: „Wenn ich es ungeschehen machen könnte, würde ich es sofort tun.“ Und: „Ich stehe vor den Trümmern meines Lebenswerkes.“

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